Sein Ziel: Das Opfer entstellen

Neun Jahre Freiheitsentzug: Landgericht Köln fällt Urteil im Burscheider Messerprozess

Köln/Burscheid. Sein Sohn ist traumatisiert, genauso wie die Mutter des Vierjährigen, die zusätzlich auch noch im Gesicht, an Armen und Beinen, am ganzen Körper Narben von dem Messerangriff davonträgt. Gestern hat das Kölner Landgericht den 28-jährigen Angeklagten wegen schwerer Körperverletzung in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung zu neun Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.

Laut der Pressesprecherin Miriam Müller ging die 13. Große Strafkammer davon aus, dass der Angeklagte sein Opfer absichtlich im Gesicht und an anderen Körperteilen entstellen wollte.

Der Täter sei bei der Tat voll schuldfähig gewesen und habe nicht im Affekt gehandelt. Auch geht das Gericht nicht davon aus, dass im Dezember 2017 ein minderschwerer Fall vorgelegen habe.

Der bereits vorliegende Haftbefehl bleibt aufrecht erhalten. Schon 2012 war der 28-jährige Afghane als Flüchtling in Deutschland eingereist.

Sein Opfer war damals erst 18, angeblich obdachlos, als er sie kennenlernte. Die Beziehung entwickelte sich, laut Aussagen des Opfers, zu einem Albtraum. Es habe Vorschriften zum Verhalten und zur Kleidung gegeben, der Angeklagte habe sie auf offener Straße geschlagen. Schließlich habe sie sich von ihm getrennt.

Die Tat habe der Angeklagte vor den Augen des gemeinsamen vierjährigen Kindes begangen und er sei unfassbar grausam dabei vorgegangen. Das Grinsen des Täters bekäme sie nie wieder aus dem Kopf, hatte sie sich dem Gericht offenbahrt.