Serie reißt bei den Giants
Erste Niederlage vor heimischen Publikum für die Bayer-Spieler.
Leverkusen. Mit hängenden Köpfen verließen die Spieler der Bayer Giants das Parkett der Ostermann-Arena nach der Begegnung gegen die Dresden Titans. Der Rekordmeister verlor am späten Sonntagnachmittag gegen die Sachsen mit 72:80 (34:35) und musste die erste Niederlage vor eigenem Publikum hinnehmen.
Der Spielverlauf allerdings sprach knapp 35 Minuten für einen Erfolg der „Giganten“. Gestartet mit Alexander Blessig, Michael Kuczmann, C.J. Oldham, Bruce Beckford und Donovon Jack zeigten sich die Giants von ihrer guten Seite, denn zu Beginn lagen die Jungs deutlich vorne. Nach vier gespielten Minuten setze sich Bayer mit 9:3 von den Gästen ab.
Es war vor allem Bruce Beckford, der seine Farben in dieser Zeit anführte. Der US-Amerikaner traf gleich mit seinem ersten Wurf einen Dreier und setzte sich gut am Brett der Titans durch. Trainer Nenad Josipovic nahm die daraufhin fällige Auszeit und appellierte an seine Mannschaft. Gesagt getan: Die Sachsen trafen nun von außen aus allen Lagen und gingen, durch den erfolgreichen Distanzwurf von Point Guard Steven Bennett, erstmalig in Front. In den folgenden Minuten kämpften die Riesen mit ihrem Wurfpech und mussten mitansehen, wie Dresden die Führung Zähler um Zähler ausbaute. Den Giants fiel es schwer, die passende Antwort zu finden, und es ging für den vierzehnmaligen Deutschen Meister mit einem Rückstand von sieben Punkten in die zweiminütige Viertelpause (17:24).
Die zweite Periode der Partie ähnelte zunächst dem Ende der ersten. Dresden verteidigte sehr couragiert. Doch dann schien der Rekordmeister den Schalter umgelegt zu haben und Leverkusen verkürzte den Abstand aufgrund eines 11:0-Laufs auf einen Punkt. Die im Anschluss genommene Timeout der Ostdeutschen brachte keine Besserung, im Gegenteil: Die Giants gingen durch den an diesem Nachmittag gut aufspielenden Benjamin Nick wieder in Führung. In den letzten 180 Sekunden des Abschnitts gelang es Bayer nicht, den Vorsprung auszubauen. Dresden nahm das Heft wieder in die Hand und ging Dank eines Korblegers durch Sebastian Heck in der Schlusssekunde mit einem 35:34 in die Kabine.
Das Geschehen in den ersten Minuten nach der Halbzeit diktierten die Giants und erarbeiteten sich durch Tim Schönborn und Marvin Heckel ein kleines Polster von sechs Zählern. Diesen beruhigenden Abstand zu den Titans konnte der Rekordmeister längere Zeit verteidigen. Die Mannen von Trainer Josipovic haderten in dieser Phase vermehrt mit den Entscheidungen der Unparteiischen und verloren ein wenig den Fokus auf die Partie.
Die Farbenstädter fanden in diesen Spielminuten vor allem in Marvin Heckel einen echten Aktivposten. Der Neuzugang aus Würzburg, verteilte den Ball an seine Teamkollegen und zeigte sich auch aus der Distanz brandgefährlich. Alexander Blessig verschaffte Heckel immer wieder wichtige Verschnaufpausen, so dass der 1997 geborene Guard immer ausgeruht zurück auf das Feld kam. Mit einem 54:52 aus Sicht der „Kuczmänner“, endete das vorletzte Viertel.
Im letzten Abschnitt schien es lange so, als würden Götz Twiehoff, Daniel Merkens und Co. die Halle an der Bismarckstraße als Sieger verlassen. Leverkusen kontrollierte das Spiel und schien die Begegnung am fünften Spieltag für sich zu entscheiden. Doch in den letzten fünf Minuten ging Bayer die Luft aus. Die Dresdener, angeführt vom bärenstarken Janek Schmidkunz, trieben sich gegenseitig an und plötzlich lagen die Titans vorne. 90 Sekunden vor dem Ende betrug der Abstand zwischen den Gästen und den Gastgebern acht Zähler (67:75). Marvin Heckel versucht die Partie noch einmal schnell zu machen und traf einen ganz wichtigen Dreier. Doch dieser erfolgreiche Wurf sollte die Paarung zwischen den beiden Mannschaften nicht mehr kippen.
Der ProA-Absteiger aus dem Osten verwaltete nun clever die Führung und am Ende verloren die Rheinländer erstmalig ein Heimspiel in der Saison 2017/18. Das Endergebnis vor insgesamt 510 Zuschauern in der Rundsporthalle lautete 72:80.