Klangwege Spannungsreicher Wechsel zwischen Chor und Solisten

Burscheid. · Die Evangelische Kantorei hatte zu einer festlichen Adventsmusik eingeladen.

Das Deutsche Radiokammerorchester animierte den vierstimmig besetzten Chor zu Höchstleistungen.

Foto: Siewert, Doro

Wahrlich festliche Stimmung erwartete am 3. Adventsonntag die Zuhörer zum Adventskonzert. Schnell füllte sich die von Kerzenschein erleuchtete Evangelische Kirche am Markt, das Burscheider „Tannenbaumfest“ hatte gerade sein Ende gefunden. Schaute man sich um, erspähte man auch zahlreiche Jugendliche  und größere Kinder auf der Empore und kleinere auf dem Schoß der Eltern oder zwischen den Großeltern aufgereiht in den ersten Bänken.

Das Programm passte: musikalisch vielseitig und abwechslungsreich, vor allem weihnachtlich. In Joh. Seb. Bachs Kantate zum 1. Advent „Schwingt freudig euch empor“ - uraufgeführt am 2. Dezember 1731 in Leipzig - startete das hochkarätig besetzte Deutsche Radiokammerorchester mit Walter Schreiber als Konzertmeister gleich virtuos und animierte den gut vorbereiteten, vierstimmig besetzten Chor, zu Höchstleistungen. Die Kantorei zeigte wieder einmal, dass sie unter Kirchenmusikdirektorin Silke Hamburger bereit ist, sich den immer neuen Herausforderungen zu stellen und daran zu wachsen. Zur Freude der Burscheider Zuhörer, die so in den Genuss großartiger klassischer Kirchenmusikliteratur vor ihrer Haustür kommen.

Sorgfältig zusammengestellt präsentierte sich im weiteren Verlauf die Auswahl der Gesangssolisten. Der natürliche, sichere helle Sopran von Julia Giebel (Berlin), die warme Altstimme von Cornelia Orendi, die herrlich klare Tenorstimme von Boheyon Mun (beide Düsseldorf) ergänzten sich mit dem vornehmen warmen Bariton von Markus Auerbach (Odenthal) zu besonders schöner und inniger Klangfärbung in Quartetten und anderen Soli-Kombinationen.

Die Mitte des Konzerts bildete das von Ulrich Raschke für Streicher umbesetzte „Flötenkonzert“ aus op. 55 von Rinck. Silke Hamburger, die dafür das Dirigierpult mit dem Platz an der Orgel tauschte, zeigte in dem dreisätzigen Werk, dass man nicht nur auf der großartigen Schuke-Orgel sondern auch auf der kleinen Continuo-Orgel, die ins Streichorchester integriert war, entzücken kann.