SPD will A1-Anschluss verschieben
Um Stadt und die Höhestraße zu entlasten, soll eine Brücke in Linde genutzt werden. Dort könnten auch Zufahrten gebaut werden.
Burscheid. Ausgerechnet die Sommer-Ferienzeit und damit entspannteste Situationen auf der A 1 und den Aus- und Zufahrten rund um Kaltenherberg und auf der Höhestraße haben sich die Burscheider Sozialdemokraten ausgesucht, um eine Variante vorzustellen, die das dortige Verkehrschaos lösen soll. „Das das wird bald wieder anders sein“, sagte gestern SPD-Fraktionschef Klaus Becker bei der Vorstellung der Pläne einer Arbeitsgruppe. „Dort ist jeden Tag Stau. Und daran ändern Ampelschaltungen gar nichts.“
Der Plan der SPD ist bereits als Antrag an den Bürgermeister formuliert. In der Hoffnung, dass ein gemeinsamer Ratsbeschluss zu einem Verwaltungsauftrag führt. Und so sieht das Vorhaben aus: Um das Nadelöhr im Bereich der Autobahnbrücke an der Höhestraße zu entlasten, müssten die Anschlüsse an die A 1 dort abgetrennt werden, erklärte Projektleiter Ralph Liebig. „Das fließt alles hier rein“, sagt er und meint damit nicht nur den Verkehr von und zu der Autobahn, sondern auch den Durchgangsverkehr, Burscheider, die nach Hilgen kommen wollten und umgekehrt, sowie auch Besucher des Baumarktes. Manfred Liesendahl: „Nach 16 Uhr fahre ich nicht mehr zu Obi.“
Nur die Auffahrt von der Höhestraße in Fahrtrichtung Leverkusen solle bleiben. Mit Kreisverkehren an den heutigen Knotenpunkten könne zudem ein besserer Durchfluss des Verkehrs gewährleistet werden. Bedarfsampeln könnten dort für Fußgänger eingerichtet werden.
Nur wenige hundert Meter entfernt soll dafür eine neue Anschlussstelle her: am Gewerbegebiet Linde/Irlen. Über einen Kreisverkehr an der B 51 in Höhe Bellinghausen könne der Verkehr durch das Gebiet auf die Autobahn Richtung Dortmund geführt werden — und herunter.
Etwa in Höhe der Balkantrasse könne die Abfahrt aus Fahrtrichtung Wermelskirchen gebaut werden und der Verkehr über einen Bogen auf eine vorhandene Brücke im Einbahnbetrieb ebenfalls Richtung Kreisverkehr geführt werden. Becker: „Diese Brücke ist für den Schwerlastverkehr geeignet — aber nur einspurig.“ Von der Topographie sei das Gelände an dieser Stelle bestens für diesen Zweck geeignet. Liebig: „Dort kann mit einem überschaubaren Aufwand eine große Entlastung geschaffen werden.“ Ein Fragezeichen könne aber, so räumen es die Vertreter der SPD ein, hinter der Tauglichkeit der optisch tatsächlich wenig vertrauenserweckenden Brücke stecken. Becker: „Das ist Plan B. Dann muss die Brücke halt neu gebaut werden. Das wäre dann der größte Kostenfaktor.“ Aber auch diesen lasse die SPD nicht als Totschlagargument gelten. Liesendahl: „Das muss man natürlich vor dem Hintergrund von 15 Jahren Massenstau sehen.“ Und gerade deshalb sei der Burscheider Wirtschaftsstandort gefährdet.
Und schließlich gibt es laut Liebig noch einen „Sicherheitsnebenaspekt“. Es sei „haarig“, was sich täglich beim Rückstau an der Anschlussstelle Burscheid abspiele. Durch die Abfahrt wenige hundert Meter vorher könne diese Gefahrensituation vermieden werden.