Lockdown Stadt gut vorbereitet auf Lockdown
Köln · Der Krisenstab der Stadt wird sich in seiner heutigen Sitzung mit dem gestrigen Beschluss des Bundes und der Länder beschäftigen und erwartet eine schnelle Umsetzung der Beschlüsse in eine neue Corona-Schutzverordnung des Landes NRW.
Mit Blick auf die angestrebten Maßnahmen fühlt sich die Stadt eigenen Angaben zufolge gut vorbereitet. Ein - zumindest zeitlich beschränktes - Alkoholverbot gilt bereits jetzt schon in Köln, auch sind mögliche Zonen für das Abfeuern von Feuerwerk bereits gemeinsam mit der Polizei identifiziert. Die Verwaltung will beraten, wie sie mit der Empfehlung hinsichtlich möglichst langer Betriebsferien umgehen wird. Dies vor allem mit Blick auf die Serviceleistungen für Bürger (Kundenzentren, Bürgerbüro, Standesamt, KFZ-Zulassungsstellen).
„Den Beschluss von Bund und Ländern begrüße ich sehr. Der Schlüssel zur Beherrschung der Pandemie liegt nach wie vor in den Kontaktbeschränkungen. Wir mussten feststellen, dass wir hier zu ambitionslos waren. Daher halte ich den jetzt angekündigten Lockdown für notwendig, auch wenn er uns alle vor große Herausforderungen stellt. Als Verwaltung sehe ich uns gut vorbereitet. Das wird für uns alle ein besonderes Weihnachtsfest und besonderer Jahreswechsel werden“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker gestern. Für viele stelle sich die Frage der wirtschaftlichen Existenz, ihnen müsse geholfen werden. „Wir alle müssen uns noch einmal anstrengen, einschränken und beschränken, aber wir haben ein Ziel vor Augen und wir kommen diesem immer näher. Wir werden diese Pandemie überwinden.“
Vor dem Hintergrund der besonderen Herausforderungen für Familien sind die Kindertageseinrichtungen und Tagespflege-Angebote regulär geöffnet, um ein verlässliches Betreuungsangebot zu gewährleisten. Gleichwohl hofft die Stadt, dass es angesichts der gewünschten Kontaktbeschränkungen zu einer Reduzierung der Inanspruchnahme der Betreuungsleistungen kommen wird. Es stehen weiterhin alle Familienberatungs- und Hilfsangebote uneingeschränkt zur Verfügung.
Köln lag gestern mit einem Inzidenzwert von 125,4 deutlich unter dem NRW-Landesdurchschnitt von 162,3 und auch unter dem Bundesdurchschnitt von 169. Seit einigen Wochen ist das Gesundheitsamt wieder in der Lage, alle positiv getesteten Personen innerhalb von 24 Stunden zu kontaktieren, um eine Kontaktnachverfolgung zu ermöglichen. Jedoch können derzeit immer noch 50 Prozent der positiv Getesteten nicht angeben, wo sie sich angesteckt haben. Die Lage in den Kölner Kliniken ist weiterhin angespannt.