Stadt kämpft weiter gegen Rastplatz an der A 1
Burscheid ist zwar nicht mehr Favorit für die geplante Anlage, doch jetzt sind das Land und später der Bund am Zuge.
Burscheid. Klare Worte hat es gegeben am Mittwoch beim Behördentermin zur geplanten Rastanlage an der A 1. Laurenz Braunisch, Planer von Straßen NRW: „Die Vertreter der Stadt Leverkusen haben ihren Unmut sehr vehement deutlich gemacht.“
Auch Burscheids Bürgermeister Stefan Caplan äußerte seine Ablehnung gegen eine 16 Hektar große Anlage auf Burscheider Gebiet, obwohl mittlerweile klar ist, das die Planer die Stadtgrenze mittlerweile Richtung Leverkusen überschritten haben. Allerdings nur um wenige Meter.
„Unsere Favoriten sind die Standorte Steinbüchel in Richtung Dortmund und Lützenkirchen Richtung Köln“, so Braunisch. Dieser Bereich sei aus „landschaftsplanerischer Sicht“ am besten von allen Standorten geeignet und am kostengünstigsten zu realisieren.
Exakt liegt das jetzt endgültig von Straßen NRW ins Visier genommene Areal zwischen Altenberger (in Leverkusen) und Bruchhauser Straße — geteilt auf jeweils einer Seite. Daran ändere auch der Anhörungstermin am Mittwoch nichts, an dem neben den Städten Burscheid und Leverkusen der Kreis, der NABU, die Oberste Forstbehörde und die Landwirtschaftskammer teilgenommen hatten.
„Wir haben jetzt unsere Hausaufgaben gemacht“, so Braunisch. Mit der schriftlichen Stellungnahme der Behörden bis zum 15. Januar werden man die Voruntersuchung abschließen und den „Entscheidungsträgern“ weiterleiten. Das seien in der Reihenfolge die Geschäftsführer des Landesbetriebs in Gelsenkirchen, das Land und abschließend der Bund.
Erst von dort aus könne mit einer Entscheidungsvorlage ein Planfeststellungsverfahren angestrebt werden, in dem wahrscheinlich genau jenes angefochten würde, was auch am Mittwoch in der Sitzung zur Sprache kam. Die Stadt Leverkusen sieht bereits jetzt „erhebliche fachliche Defizite sowie Abwägungsmängel“.
Caplan hatte gegen einen Rastplatz in Burscheid insbesondere die Nähe zur Stadt in die Waagschale geworfen und schließt gesundheitliche Folgen (unter anderem durch Lärm und Staub) für die Menschen nicht aus.
Die Stadt Leverkusen sieht gravierende Folgen für die Natur (unter anderem die Zerstörung von Jagdräumen für Greifvögel und Eulen), die Landschaft, das Klima, den Boden und das Wasser.
OB Reinhard Buchhorn spricht von „zweifelhaften Bewertungsmethoden“ durch Straßen NRW. Juristische Schritte scheinen damit schon jetzt vorprogrammiert für eine spätere Planungsphase.