Stadtbücherei erlebt die Renaissance des Brettspiels

Ausleihzahlen von Monopoly, Uno und Co. steigen wieder. Der Bestand an Gesellschaftsspielen wird daher aufgestockt.

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Burscheid. Jede Generation kennt sie in den verschiedensten Varianten. Und auch die heutige, die mit Videokonsolen, Smartphones und Internet aufwächst, hat sie noch im Regal: Brettspiele. Sie erleben derzeit eine Renaissance — natürlich auch in Burscheid. Hier hat Birgit Henkel den Trend ausgemacht, der sich in den Ausleihzahlen der Stadtbücherei bemerkbar macht. Wieder mehr Gesellschaftsspiele werden von den Nutzern ausgeliehen. Das war nicht immer so. Vor Jahren herrschte in diesem Bereich noch eine Flaute. Die Spiele blieben unberührt in der Vitrine.

Dabei fördern Gesellschaftsspiele das Miteinander, was sich auch beim Spielenachmittag am gestrigen Dienstag zeigte. Maya, Julian und Max saßen da beispielsweise am Tisch und warteten darauf, endlich mit „Zicke Zacke Hühnerkacke“ beginnen zu können. Alle Karten lagen schon bereit, auch die Spielfiguren waren platziert. Sonst spielen die Kinder ja lieber den Klassiker, „Mensch, ärgere dich nicht“, wie Julian erzählte. „Ich bin da sogar Profi. Genau wie mein Vater.“ Meistens würde er ja auch gewinnen, was ihn natürlich freut. Aber auch mit Niederlagen komme er zurecht. „Es ist ja nur ein Spiel“, sagte Maya dazu.

Birgit Henkel bestätigte das mit einem Nicken. Sie hoffte bei dem neuen Angebot der Stadtbücherei auf gesellige Stunden zwischen den Bücherregalen. Ganz nebenbei sollen so noch mehr Kinder in die Bildungseinrichtung gezogen werden, die dann im zweiten Schritt auch wieder mehr Interesse an Bücher entwickeln.

Soweit die Theorie. Wie das praktisch aussieht, wird sich erst zeigen. Erst zum zweiten Mal fand der Spielenachmittag statt, der nächste Termin steht noch nicht fest. Einen festen Turnus soll es zunächst nicht geben, der Spielenachmittag soll etwas Besonderes bleiben.

Die Burscheider Stadtbücherei stellt sich jedenfalls auf die gestiegene Nachfrage nach Brettspielen ein. Etwa 60 Spiele stehen heute in der Vitrine, dazukommen die, die momentan ausgeliehen sind. Bald will man an der Hauptstraße 38 noch mehr Gesellschaftsspiele für Jung und Alt vorhalten. Der Bestand wird aufgestockt, kündigt Birgit Henkel an. „Wir gehen neue Wege mit alten Sachen.“