Kölner Häfen Studie zeigt: Die Kölner Häfen sind ein wichtiger Jobgarant für die Region
Köln · Köln ist seit je her eine Hafenstadt. Durch den Warentransport auf Europas wichtigster Wasserstraße und dem daraus resultierenden Handel gelangte Köln seit seiner Gründung zu Wachstum und Wohlstand.
Auch die spätere industrielle Entwicklung der gesamten Region wäre ohne die Kölner Häfen nicht möglich gewesen. Eine Tatsache, die auch heute noch eine wesentliche Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit wichtiger Industriezweige in der Stadt und der umliegenden Region ist.
Fast 35.000 Arbeitsplätze
hängen von den Kölner Häfen ab
Uwe Wedig, Vorstandsvorsitzender der Häfen und Güterverkehr Köln AG, bringt es auf den Punkt: „Entfallen die Häfen und deren Möglichkeit, sich zu entwickeln, entfallen wesentliche Grundlagen für wichtige Industriezweige und damit Arbeitsplätze in Köln und der Region. Die Kölner Häfen sorgen direkt und indirekt für Arbeitsplätze, Steuereinnahmen und Wertschöpfung in der Region. Ein Prozess, der sich noch verstärken wird, wie eine umfassende Studie der Planco Consulting GmbH ergab.“
Durch die Befragung von Unternehmen mit direktem und indirektem Bezug zu den Häfen kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass rund 35.000 Arbeitsplätze von den Kölner Häfen abhängen. Etwa 16.000 Beschäftigte davon sind direkt hafenabhängig tätig, arbeiten in Segmenten wie Transport, Umschlag, Logistik oder in der hafenbezogenen Industrie. Über die Nachfrage von Investitionsgütern und Vorleistungen bei hafenabhängigen Betrieben sind weitere 10.000 Arbeitsplätze indirekt verbunden. Zusätzlich entstehen sogenannte induzierte Beschäftigungseffekte durch die Konsumausgaben der direkten und indirekten Beschäftigten mit rund 7.500 Arbeitsplätzen.
Mit rund 18.000 Arbeitsplätzen entfallen mehr als die Hälfte der Beschäftigungseffekte auf die Stadt. Das heißt: Etwa jeder 40. Arbeitsplatz in der Stadt hängt von den Häfen ab. 8200 hafenabhängige Personen sind in den angrenzenden Kreisen der Region Köln/Bonn beschäftigt und rund 8500 Arbeitnehmer sind hafenabhängig außerhalb der Region tätig. Für die Gutachter von Planco steht damit fest, dass es ohne die Existenz der Kölner Häfen zu einer signifikanten Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit des gesamten Wirtschaftsstandorts käme.
Sie weisen auch darauf hin, dass man diesen Faktor im Wettbewerb der Standorte pflegen und entwickeln muss. „Weitere Einschränkungen oder Reduzierungen der Hafenstandorte in Köln würden sich unmittelbar auf die hafenabhängigen Wirtschaftszweige und damit die Ar-beitsplätze auswirken“, hebt Gunnar Platz, Geschäftsführer der Planco Consulting GmbH hervor. Denn bei ihren Untersuchungen haben die Gutachter auch festgestellt, dass die intensive Verbindung der Kölner Häfen mit der regionalen Industrie zu einer starken hafenabhängigen Beschäftigungswirkung führt. Sie ist in Köln und der Region teilweise doppelt so hoch wie an vergleichbaren Standorten.
In diesem Zusammenhang wird auch die Bedeutung der strategischen Entwicklung der HGK deutlich, die über ihre Beteiligung bei Rhein-Cargo nicht nur Betreiber der Häfen ist, sondern durch weitere Tochterunternehmen optimale, integrierte Logistik- und Transportketten für wichtige Industriezweige in Köln und entlang des Rheins zur Verfügung stellt.
Die hafenabhängige Wertschöpfung – also die Gesamtwirtschaftsleistung der hafenabhängigen Unternehmen abzüglich der Vorleistungen – betrug 2019 rund 3,2 Milliarden Euro. Die von den Kölner Häfen abhängig Beschäftigten erzielten 2019 ein Einkommen in einer Höhe von insgesamt 2,3 Milliarden Euro. Mit 1,3 Milliarden Euro entstehen mehr als die Hälfte der Einkommen durch Arbeitsplätze in der Stadt. Das hafenabhängige Steueraufkommen in der Stadt beläuft sich auf insgesamt 250 Millionen Euro. Immerhin rund 43 Millionen Euro davon kommen nach den Berechnungen der Gutachter auch direkt bei der Stadt an. Damit sind gut zwei Prozent der Gesamteinnahmen der Stadt aus der Lohn- und Einkommensteuer, Körperschaftsteuer, Umsatzsteuer und Gewerbesteuer hafenabhängig.
Zurzeit ist die wirtschaftliche Situation in allen Wirtschaftsbereichen stark negativ von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt, so auch in den Bereichen Transport und Logistik. Auch in den Kölner Häfen macht sich das durch deutlich geringere Umschlagsmengen bemerkbar. Ungeachtet dessen wird unter Berücksichtigung der auf Grundlage der Verkehrsverflechtungsprognose des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur prognostizierten Wachstumsraten eine Steigerung des Umschlags in den Kölner Häfen von derzeit 10,9 Millionen Tonnen auf 11,8 Millionen Tonnen im Jahr 2030 erwartet. Ein Wachstumstreiber ist dabei insbesondere der Containerumschlag, der von rund 1,6 Millionen Tonnen im Jahr 2019 auf 2,1 Millionen Tonnen im Jahr 2030 steigen soll. Ebenfalls wird eine Zunahme beim Umschlag von chemischen Erzeugnissen erwartet.
Die Zahl der von den Kölner Häfen abhängigen Arbeitsplätzen wird angesichts der prognostizierten Entwicklung um 3000 auf rund 38.000 im Jahr 2030 zunehmen. Das hat weitere positive Auswirkungen zur Folge. So steigt die hafenabhängige Wertschöpfung um rund 600 Millionen Euro auf rund 3,8 Milliarden Euro € im Jahr 2030. Das von den Kölner Häfen abhängige Einkommen der Beschäftigten steigt um 500 Millionen Euro auf 2,8 Millairden Euro im Jahr 2030.
„Die Studie verdeutlicht, welche Bedeutung die Häfen für Wohlstand und Lebensqualität der Stadt und der Region haben. Wir verstehen uns bei der HGK als Architekten der Logistik, wir sind Dienstleister für wichtige Arbeitgeber der Region, die wiede-rum auf unser Logistik-Wissen angewiesen sind. Darüber hinaus zeigen die Kennzahlen unsere Funktion als Beschäftigungsmotor. Daher gehe ich davon aus, dass allen politi-schen Kräften bewusst ist, wie wichtig die Absicherung und die Weiterentwicklung der Häfen und der HGK-Gruppe als Logistikpartner der Industrie ist“, sagt Wedig.