Thiel-Gelände: Die großen Neubaupläne stocken
Der Eigentümer des Thiel-Geländes ist noch auf der Suche nach einem Bau- und Erschließungsträger
Burscheid. Wann genau die Erschließungsmaßnahmen für das Neubaugebiet auf dem Thiel-Gelände beginnen, konnte Stadtplaner Kurt Berger den rund 20 Teilnehmern des jüngsten Bürgerstammtisches am Montagabend im Hotel Heyder in Hilgen nicht sagen.
Der Grund dafür ist einfach: Der Baustart steht noch in den Sternen. Dabei hatten die Besucher, größtenteils Anrainer des 6,3 Hektar großen Areals in Hilgen, so sehr auf konkrete Antworten gehofft.
Seit 2009 liegt der genehmigte Bebauungsplan für Wohnbebauung vor, der Abriss dauerte rund ein Jahr und wurde im Oktober 2010 beendet. Bis Weihnachten des vergangenen Jahres sollte ursprünglich ein provisorischer Erschließungsweg gebaut und mit der eigentlichen Erschließung bereits im Frühjahr 2011 begonnen werden.
Insgesamt sind, je nach Nutzung der Grundstücke, 70 bis 90 Wohneinheiten geplant. Doch von Neubauten ist in Hilgen noch nichts zu sehen.
Ursachen für die Verzögerung gibt es mehrere. Einerseits ist eine privatrechtliche Regelung für die Erschließungsstraße zur Witzheldener Straße nach Aussage Bergers noch erforderlich, hier finden derzeit Gespräche statt.
Zudem befindet sich der Investor Daun, der seinerzeit einen Erschließungsvertrag mit der Stadt abgeschlossen hatte, noch immer auf der Suche nach einem Partner für die Entwicklung und Erschließung des Geländes.
Dies soll von einem Unternehmen durchgeführt werden. Eine zeitliche Frist, bis wann die Bauarbeiten beginnen müssen, gibt es laut Berger nicht. Somit kann auch die Stadt keinen Einfluss auf den Baubeginn nehmen.
Eine Neuigkeit, die die Nachbarn überhaupt nicht gerne zur Kenntnis nahmen. Sie brachten in einer teils emotional geführten Diskussion ihren Unmut über die derzeitige Situation in Hürringhausen zum Ausdruck. So zum Beispiel, dass Mitarbeiter der Technischen Werke (TWB) Materialien auf einem Privatgrundstück lagern würden. Berger versprach, sich des Problems anzunehmen.
Auch wurde der Zustand des Ortsteils kritisiert („Wir wohnen seit zwei Jahren auf einer Baustelle“). Bei anderen Anliegern wurden für die Zufahrt zum Neubaugebiet bereits Garagen abgerissen und dafür ein Carport als Ersatz versprochen. „Es tut sich nichts“, wurde von einer Anwohnerin reklamiert. Auch eine angeblich passive Haltung der Verwaltung wurde im Rahmen des Bürgerstammtischs beanstandet.
„Wir wurden erst sehr spät informiert, dass die Stadt helfen soll. Das hätte man ja auch schon zwei Jahre früher tun können“, konterte Berger, der sich an diesem Abend noch einiges mehr anhören musste. Silke Riemscheid, Initiatorin des Bürgerstammtisches, sah sich sogar dazu genötigt, einige Besucher an einen freundlicheren Umgangston zu erinnern.