Frische Luft und gelbe Farbe für den Start ins Schulleben
In den Ferien wurde die Hilgener Grundschule fast komplett energetisch saniert. Nur noch ein Pavillon fehlt.
Burscheid. In der Hilgener EMA-Schule läuft bald alles automatisch. „Sobald die Heizperiode anfängt, können wir die neue Technik nutzen“, erklärt Architekt Christoph Schuster vom Technischen Gebäudemanagement der Stadt. In den Osterferien wurde bereits mit der energetischen Sanierung des Gebäudes neben dem Ogata-Pavillon begonnen, in den kommenden Tagen sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. Einziges Manko: Das komplette Metalldach, die Regenrinnen und die Fallrohre fehlen zum Beginn des neuen Schuljahrs noch.
„Das Dach sollte eigentlich schon vergangene Woche draufkommen“, erklärt Schuster. Doch der Dachdecker habe mit Lieferverzögerungen zu kämpfen. Dennoch sei das Dach durch die Folie darunter bereits dicht, das Regenwasser werde aber womöglich an der Fassade herunterlaufen. Abgenommen wurde das Gebäude deshalb von der Stadt noch nicht. Am Freitag soll jetzt der Kran anrücken.
Die „alten“ Schüler der Grundschule und die i-Dötzchen, die erst am Donnerstag empfangen werden, wird es nicht stören. Im Gegenteil: Sie erwarten im Trakt neben dem Ogata-Pavillon frisch renovierte und in gelb gestrichene Klassenzimmer. Und ein ausgetüfteltes automatisches Lüftungs-, Wärme- und Beleuchtungssystem. Allein die Aluminiumtür im Eingang hat 8000 Euro gekostet. Sie schließt automatisch. Falls sie im Winter doch länger als geplant geöffnet stehen bleibt, reagiert ein computergesteuertes System und lässt den Heizkörper direkt neben der Tür nicht ewig „weiterbollern“. Überall wurden dreifach verglaste grüne Kunststofffenster eingesetzt, auch in der Außenwand des Treppenhauses, die früher aus Glasbausteinen bestand.
Der Clou der energetischen Sanierung ist die Lüftung mit Wärmerückgewinnung. „Wenn ein Fenster im Winter geöffnet wird, gibt es sofort eine Information an das System, damit die Leistung der Lüftung und der Heizung angepasst werden kann“, so Schuster. Eine Wärmequelle seien zudem die Kinder in den Klassen selbst — wie in einem Passivhaus. Isoliert ist das Gebäude mit etwa 20 Zentimeter dicken Dämmplatten. „Dadurch können wir im Jahr etwa 5000 Euro an Energiekosten sparen“, erläutert Schuster. Das sei in der Relation zu der Investition in Höhe von 600 000 Euro (siehe Kasten) zwar wenig, aber laut Fachamtsleiter Holger Wilke sei eine Sanierung sowieso notwendig gewesen. „Die Fenster waren blind. Und wir müssen ja auch für den Erhalt der Gebäude sorgen.“ Im kommenden Jahr soll die Sanierung mit dem unteren Pavillon hinter dem Hauptgebäude beendet werden.