Weltjugendtag: Bergisches Heimatlied in Madrid
Nicht alles war toll. Die Gruppe kam nicht wie geplant bei Gastfamilien unter, sondern in einer Turnhalle.
Burscheid. Hüte in den verschiedensten Farben, junge Menschen aller Nationen und brütende Hitze. Zwischen all diesen Eindrücken des Weltjugendtags in Madrid konnte man immer wieder eine bekannte Melodie erkennen: das bergische Heimatlied.
Mit dem Lied im Gepäck und einer großen Portion bergischer Mentalität haben die Burscheider Jugendlichen knapp anderthalb Wochen in Spanien verbracht. Die ersten drei Tage in Barcelona und von dort aus ging es dann Richtung Madrid.
Für Kathrin Hoffmann aus Hilgen war es die erste Teilnahme an einem Weltjugendtag. „Den Text des Liedes hat einer unserer Gruppe vor der Abreise ausgedruckt. So haben wir die Strophen oft im Chor gesungen.“ Ob im Bus oder vor der Abschlussmesse: Heimatgefühl mitten in Spanien.
Neben einem Gottesdienst speziell für die deutschen Jugendlichen wurde in Madrid ein Kölner Treff veranstaltet. Bei Freibier aus der rheinischen Metropole und vielen anderen Pilgern aus dem Rheinland spürte man besonderen Zusammenhalt. „Vor allem Karnevalslieder wurden gesungen.“
In der spanischen Hauptstadt selbst sollten die Jugendlichen allerdings hautnah weniger schöne Seiten des Gastgeberlandes miterleben. „Eigentlich war vorgesehen, dass wir in Gastfamilien untergebracht werden. Kurz vor unserer Ankunft in Madrid haben wir dann erfahren, dass wir in Turnhallen schlafen müssen“, sagt Kathrin.
Besonders diese schlechte Organisation und die plötzlichen Planänderungen lassen auch einen kritischen Blick auf den diesjährigen Weltjugendtag zu: „Gern würde ich auch 2013 als Pilgerin nach Rio de Janeiro reisen. Aber sollte es dort ähnlich unorganisiert zugehen wie in Spanien, würde ich es mir noch einmal überlegen.“
In der ersten Unterkunft in Barcelona verlief der Aufenthalt aber noch nach Plan: Das Meer sorgte für Erfrischung und auch die Schlafstätte in einer Schule konnte ohne Probleme bezogen werden.
„In Madrid war es aber wahnsinnig heiß“, erzählt Kathrin. Am letzten Tag sollte der Abschlussgottesdienst auf einem alten Militärflughafen stattfinden. „Um zu großes Gedränge zu vermeiden, hatte man die letzten U-Bahn-Stationen gesperrt. Deshalb mussten wir einen Teil der Strecke laufen.“ Dass aus dem geplanten Weg eine zweieinhalbstündige Wanderung wurde, konnte bis dahin niemand wissen. „Das war schlichtweg zu viel.“
Auch von dem Unwetter während der Messe haben die Jugendlichen ihre Erinnerungen mitgebracht: „Eigentlich hatten wir uns über die dunkle Wolke und den bevorstehenden Regen gefreut. Als dann aber ein gewaltiges Unwetter losbrach, haben wir nur noch versucht, uns vor dem Gewitter zu schützen.“
Zwar hat die junge Studentin während ihrer Pilgerreise eine turbulente Zeit erlebt, aber auch eine Menge Spaß gehabt. „Ich bin froh, diese Erfahrung gemacht zu haben.“ Für sie steht fest: „Die Reise hat sich gelohnt. Eine Fahrt zum Weltjugendtag ist trotz allem nur empfehlenswert.“