Burscheid TWB sind auf Winter vorbereitet
90 Tonnen Salz sind direkt abrufbar. Andere Streumittel gibt es nicht — auch wenn Umweltschützer das fordern.
Burscheid. Der Winter hat kaum angefangen und seine kalte Seite gezeigt — und trotzdem steht der Winterdienst der Technischen Werke Burscheid bereit. Jürgen Malzkuhn, Technischer Vorstand der TWB, sagt: „Die Dienstpläne stehen, die Probefahrten sind gemacht. Wir sind komplett gut vorbereitet.“ Die Streupläne sind seit dem 1. November in Kraft und gelten bis zum März kommenden Jahres. Dazu gibt es natürlich eine Rufbereitschaft für akute Fälle.
In den Silos der Hilfswerke stehen noch 90 Tonnen Streusalz bereit. Eine Menge, die bei voller Streulast zwei Tage lang reicht. Zusätzlich gibt es eine kooperation mit dem Landebetrieb Straßen, der noch mehr Salz einlagert. „In dem schlimmen Witer 2011/12 hatten wir wasserdichte Verträge für die Lieferung von Streusalz — aber es gab einfach keines mehr“, so Malzkuhn. Mit der Kooperation mit dem Landesbetrieb soll das verhindert werden.
Der Einsatz von Salz soll aber verringert werden. Wir sind vor jahren auf Feuchtsalz umgestiegen.“ Auf den drei Großfahrzeugen, die die TWB im Einsatz haben, wird Salz mit Sole vermischt, so dass erstens weniger Salz benutzt wird und zweitens, damit das Salz auch haften bleibt.
Die TWB streuen nur mit Salz. Auch wenn Umweltschützer dies kritisieren. Der Naturschutzbund Nabu schreibt auf seiner Internetseite, dass Streusalz „nach Ansicht des NABU wegen seiner umweltbelastenden Auswirkungen aus Dörfern und Städten verbannt werden sollte.“
Für die TWB stellt sich die Sache aber anders dar. Malzkuhn sagt, dass die TWB verpflichtet seien, verkehrswichtige Stellen sicher zu halten. Auch an anderen Stellen werde aber auch Ersatzmittel verzichtet. „In der Wasserschutzzone haben wir es mit Granulat probiert. Aber es ist sehr zeitaufwendig, das wieder einzusammeln.“ Den Straßen und Kanälen tue das auch nicht gerade gut, so Malzkuhn. Außerdem müsste deutlich mehr personal eingestellt werden, um differenzierte Mittel auszustreuen und wieder einzusammeln, sagt er. Das würde sich auf die Kosten für die Bürger niederschlagen.
Thomas Wirtz, Geschäftsführer des Nabu-Verbands Rhein-Berg, sagt, es sei natürlich nicht von der Hand zu weisen, dass das Auftragen von Salzen auf offene Flächen immer kritisch zu sehen sei. Das gehe ins Grundwasser, sei nicht gut für die Pflanzen am Straßenrand und führe zu Korrosion an Autos. „Aber Splitt wkommt ja auch ins Grundwasser und muss herausgefiltert werden“, sagt er. bei Streusalz komme es für ihn auf ein „maßvolles Auge“ an. In Anbetracht akuter Unfallgefahr sei das eben nicht zu vermeiden, sagt er. „Es kommt ja schlißelich nicht nur zu Auffahrunfällen.“
Auf den Bürgersteigen müsse es aber nicht sein, meint er. Da könnten Anwohner durchaus Alternativen zum Streusalz nutzen.