Burscheid Über 600 Pferde am Start in Paffenlöh

Mit einem Höhepunkt für das Publikum endete das große Turnier des Reit- und Fahrvereins: Reiter mit Hunden mussten am Sonntag den Parcours bewältigen.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Mit dem Hund unter dem Arm über den Oxer und dann mit dem Kopf zuerst durchs Ziel. Solche Aktionen liebte das Publikum bei Jump and Dog am Sonntag.

Der Reit- und Fahrverein Burscheid-Paffenlöh hatte mit der besonderen Wertung am vierten Tag seines Turniers wieder einen Publikumsmagneten auf das Programm gesetzt. Sieger des Spaßrennens, bei dem Viererteams aus Reiter, mit Pferd, Hund und Hundeführer, antreten, waren Emily Spital auf ihrem Pferd Lou Bega und Emily Dittrich mit dem kleinen Hund Gregory. Davor hatte Turniersprecher Erhard Pott den Mann, „der schneller läuft, als sein Hund“ angekündigt: Michel Birkenbeul sauste mit Bootsmann an der kurzen Leine über und unter den Hindernissen her. In ihrem Team reichte es am Ende trotzdem nur für Platz vier.

Offenbar hatte Josef Geurtz auf seinem Fuchs Simply Red viel Zeit für den ersten Teil der Teamwertung verbraucht. Parcoursbauer Kenneth Schoth hatte bei der Platzbegehung vor der Wertung noch viele launige Erklärungen abgegeben: „Bei Nummer acht ist bücken angesagt.“ und „Das Zelt darf hier bitte jubeln.“ Das tat es. Etwa, als Tierärztin Anja Cassardelli ihren Pinscher Meikie über die Hindernisse hüpfen ließ. Er schaffte zwar nicht die ganze Höhe, musste sich aber beim Aufsetzen keine Sorgen machen, mit seinem Fliegengewicht die Stangen zu reißen.

Am Sonntag Vormittag hatte die Neunjährige Jette Bauer mit ihrem Pferd Little Cruzing für Aufsehen gesorgt. Mit einer Note von 7,8 holte sie den ersten Platz im E-Springen für ihren Verein RSG Leverkusen. Die Viertklässlerin reitet seit sie fünf Jahre alt ist und wird von Daniel Könemund trainiert. Stolz sagte sie: „Mein Pferd liebt das Springen.“ Ihr Trainer selbst trat mehrfach für den ausrichtenden Verein an und konnte etwa im M-Springen einen zweiten Platz erzielen.

Der Blick vom Reitplatz in Paffenlöh reichte am Wochenende bei klarem Wetter wieder besonders weit. Der Kölner Dom war links zu erkennen, die Ford-Werke geradeaus und ganz hinten am Horizont die Kraftwerke in Grevenbroich und Bergheim. Noch weiter war der Umkreis, aus dem die Reiter zum Turnier nach Paffenlöh gekommen waren. 613 Pferde zählte die Meldestelle für die vier Tage an denen das Turnier stattfand. Zum Vergleich: 2003 waren es 1200 Nennungen.

Die Reiter kamen mehrheitlich aus der Umgebung. So war das Reitsportteam Leichlingen/Witzhelden vielfach unter den Platzierten der insgesamt 27 Wertungen. Andere kamen aus Kempen, Hünxe oder Meckenheim. Die gute Aussicht war ein Zeichen des beständigen Wetters, das es in diesem Jahr gut mit den Turniergästen meinte und erst am Sonntag nach Regenschirmen verlangte. Reiter, Freunde und Nachbarn saßen in der Sonne machten es sich im Zelt bei Kaffee und Erdbeerbecher gemütlich. Eva Brinkforth aus Monheim etwa lobte: „Dieses Turnier hier ist nicht so überfüllt.“

Das Turnier hatte am Donnerstag mit Dressurprüfungen begonnen. Dafür waren mehr als 100 Reiter gemeldet. An den drei Tagen darauf ging es ausschließlich um das Springreiten, wo nach wie vor der Schwerpunkt des Burscheider Vereins liegt.