Unglücksfahrer weiter verschwunden

Burscheider Busfahrer hatte der Freundin seine Rückkehr angekündigt.

Burscheid. Der Burscheider Busfahrer, der in der vergangenen Woche einen Unfall mit 33 Verletzten verursacht hat, ist noch immer verschwunden.

Zwar hatte sich der 42-Jährige am Montagmorgen telefonisch bei seiner Lebensgefährtin in Burscheid gemeldet und auch seine Rückkehr angekündigt. Doch bis Dienstag war er immer noch nicht wieder aufgetaucht.

Angelika Jörgens, Eigentümerin des Hilgener Busunternehmens Latzel, kann sich das Verhalten ihres langjährigen Mitarbeiters nicht erklären. Sie habe sehr gehofft, dass er im Laufe des Montags nach Hause zurückkehren werde. "Und so lange ich nicht mit ihm gesprochen habe, kann ich auch nichts dazu sagen."

Bisher habe es mit dem beliebten Fahrer noch nie Probleme gegeben. "Er wird von unseren Kunden oft gewünscht, zum Beispiel auch vom 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach."

Wie berichtet hatte der Fahrer in der Nacht von Freitag auf Samstag in der Ausfahrt Neuss/Reuschenberg der A 57 die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren. Der mit Musikern des Regiments-Bläsercorps Reuschenberg besetzte Bus kippte auf die Seite, 33 der 34 Mitfahrer wurden verletzt. Der Sachschaden beträgt rund 100 000 Euro.

Schon am Unfallort fiel den Polizisten beim Busfahrer eine starke Alkoholfahne auf. Der ermittelte Blutalkoholwert soll bei rund zwei Promille gelegen haben. Danach tauchte der Burscheider ab.

Bei der Kreispolizeibehörde in Bergisch Gladbach wird der Fall derzeit noch als Vermisstensache geführt, wenn auch nur halbherzig. "Wir gehen davon aus, dass er sich im Bereich seiner Heimat bewegt. Darauf deuten Kontobewegungen hin", sagt Polizeisprecher Peter Raubuch. Eine Eigengefährdung besteht nach Einschätzung der Polizei nicht. "Der taucht über kurz oder lang wieder zu Hause auf", glaubt Raubuch.

Auch die Lebensgefährtin appelliert an den Busfahrer, sich zu melden und zur gemeinsamen Wohnung zurückzukehren - auch mit Hinweis auf den gemeinsamen zehnjährigen Sohn.