Denn bei der Thielenmühle geht es nicht etwa um die hohe Kunst des Mülhlenwesens. Vielmehr geht es um das Wissen und Anwenden alter Handwerkstechniken, wie sie beim Bau der Thielenmühle als Fachwerkhaus gefordert waren.

In den 90er Jahren wurde die Fassade des denkmalgeschützten Gebäudes zwar restauriert, das Gebäudeensemble galt aber als sanierungsbedürftig. Eine Aufgabe, der sich der neue Besitzer der Mühle, Jürgen Caspari, stellt.

Die Herausforderung, so die Kreiskulturreferentin Susanne Bonenkamp, bestehe darin, "sich auf der einen Seite modern einzurichten, auf der anderen Seite aber den Denkmalschutzauflagen gerecht zu werden".

Die Besucher werden am Sonntag, 13. September, im Rahmen des "Tags des offenen Denkmals" bestaunen können, was sich aus einem Gebäude von 1782 inklusive altem Mahlwerk machen lässt, welche Probleme sich auftun und und wie diese individuell gelöst werden. So wird die seltene Gelegenheit geboten, eine Baustelle als Schaustelle zu erleben.

Die Thielenmühle ist aber auch noch aus einem anderen Grund eine Besuch wert. In einem Nebengebäude der Mühle richtete Friedrich Wilhelm Goetze 1887 seine erste Werkstatt ein, um dort die von ihm erfundenen Dichtungen für Dampflokomotiven zu fertigen. Hier begann die Erfolgsgeschichte der Kolbenringe, durch die Burscheid Weltruhm erlangte.

Die Idee der "Expedition Heimat" ist eingängig: Für die acht Kommunen des Rheinisch-Bergischen-Kreises gibt es acht verschiedene Themen ("Quelle, Bäche, Wasserläufe", "Rasen, Rosen & Rabatte", "Freiherr, Fürsten, Fabriken", "Kirchen, Klöster & Kapellchen", "Bänder, Scheren und Papier", "Wälder, Felder, Apfelbäume", "Korallen, Kalk & Kumpel" und "Karren, Pilger, Reisewege"). So kann sich jede Kommune jedes Jahr von einer anderen, spannenden Seite präsentieren.

Im vergangenen Jahr nahmen bei der Premierenveranstaltung bereits 3000 Besucher teil. Ein guter Grund für die Veranstalter, auch in diesem Jahr mit neuen Themen an den Start zu gehen.