„Stadt braucht dringend neuen Wohnraum“ Entscheidung für Wohnquartier fällt in Düsseldorf
Grevenbroich · Das Hammerwerk-Quartier soll grundlegend umgestaltet werden. Die Entscheidung fällt in Düsseldorf.
(jad) Es ist ein rein formaler Akt, der einer Neufassung des Areals des Gebiets Am Hammerwerk (noch) entgegensteht: Der Regionalplan der Bezirks-Regierung Düsseldorf muss den Grevenbroicher Plänen angepasst werden. Das bisher rein gewerblich genutzte Fachmarktzentrum, in dem sich früher Märkte und Restaurants befanden, soll abgerissen werden und an dessen Stelle ein großes Wohnquartier entstehen. Doch noch gibt es Klärungsbedarf.
Gegenüber dem am Donnerstag tagenden Planungs- und Mobilitätsausschuss sprach die Fachbereichsleiterin Dorothea Rendel von „Parzellenunschärfen“, die vom Düsseldorfer Planungsbüro festgestellt wurden. Dabei sei der Bereich dank der Straßen und des Flutgrabens abgrenzbar und gut einsehbar – wohl eine Wertungsfrage, bei der die übergeordnete Behörde anders entschied.
Denn der Regionalplan legt den Bereich an der Ecke Rheydter Straße/Am Hammerwerk derzeit noch als „Allgemeinen Siedlungsbereich mit der Zweckbindung Gewerbe“ fest. Bei einer solchen Festlegung sind die Darstellung und Festsetzung von Wohnbauflächen und -gebieten sowie Mischgebieten gesetzlich ausgeschlossen.
Würde die Stadt, die selbst diese Parzellenunschärfe nicht festgestellt hatte, einen dieser Wertung nun entgegenstehenden Bebauungsplan durchsetzen, verstieße sie damit gegen Prinzipien des Baurechts. „Die Bezirksregierung sah es nunmal anders“, sagte Rendel trocken. Daher sei das Mittel die Änderung des aktuellen Regionalplanes. Einen Antrag diesbezüglich hat die Grevenbroicher Verwaltung bereits in der Schublade. „Damit wir endlich vorankommen“, so Rendel.
Bei dieser Frage gebe es „kein Richtig und Falsch und kein böses Blut“, erklärte Planungsdezernent Florian Herpel. Die Stadt wolle nun auf die Bezirksregierung mit dem Änderungsantrag zugehen. Florian Herpel rechnet – je nach Ressourcen des Planungsbüros – mit einer zügigen Entscheidung. „Inhaltlich ist es eine recht einfache, unkomplizierte Änderung“, sagt er. Der städtische Flächennutzungs- sowie der Bebauungsplan könnten dann zügig angepasst werden, um das Bauprojekt zu starten. Herpel rechnet mit einer Verfahrensdauer von zwölf bis 18 Monaten.
Der Planungsausschuss stimmte der Beschlussvorlage einstimmig zu. „Es ist wichtig, das die Verwaltung diese bürokratische Hürde schnell nimmt. Es ist eine tolle Planung und die Stadt braucht dringend neuen Wohnraum“, sagte Birgit Gericke (SPD). Wie berichtet, sollen auf dem 18 000 Quadratmeter großen Areal sieben Häuser mit Platz für mehr als 130 Wohneinheiten plus Gewerbe und Kita entstehen. Die Eigentümerin, ein kirchliches Versorgungswerk, möchte dort kräftig investieren.