Konzert: Bei Firewater muss jeder zappeln

Die internationale Band Firewater hat am Montag ihr einziges Konzert in Deutschland gegeben. Den Düsseldorfern hat’s gefallen.

Düsseldorf. Wenn der Firewater-Frontmann Tod A singt, klingt es, als ob er täglich mit Feuerwasser gurgeln würde. Beim Konzert am Montag im Zakk-Club sorgt die sechsköpfige Gruppe dafür, dass kaum einer der Gäste die Füße still hält. "Da muss man einfach zappeln", ruft einer.

Firewater spielt überwiegend Stücke von der neuen CD "The Golden Hour", für die Tod A weit gereist ist. Er war in Asien und dem mittleren Osten und hat landestypische Klänge in seiner Musik verarbeitet. Die Instrumentierung ist trotzdem recht simpel geblieben. Die israelische Posaunistin Reut Regev setzt mit ihrem Instrument ebenso Akzente wie der britische Perkussionist Jasmeet Singh, der sich für manche Songs auch die Dhol umschnallt, eine von beiden Seiten bespielbare Trommel aus Zentralasien. Ihre trockenen, durchdringenden Laute begleiten Songs wie "It’s my Life" oder "Electric City", die durchweg treibender und tanzbarer als auf Tonträger rüberkommen.

Ohnehin ist der dünne Mann mit der versoffenen Stimme ungemein charismatisch. Er schafft es bereits mit dem Opener "Borneo", das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Während Singh seine Schlaginstrumente bearbeitet und den Drummer Jean-Marc Butty unterstützt, halten sich der Bassist Adam Scheflan und die Posaunistin dezent im Hintergrund der überwiegend rot ausgeleuchteten Bühne. Der Schweitzer Gitarrist Jara Milko ist neben Tod A und dem Perkussionisten der dritte Energiepol auf der Bühne, manchmal auch davor. Diese Spielfreude zeichnet Firewater aus.

Weil die älteren Songs anders orchestriert sind - bei "Psychopharmacology" (2001) und "The Man On The Burning Tightrope" (2003) kommen Klavier und Akkordeon zum Einsatz - werden sie einfach neu arrangiert. Wie das geht, zeigen Firewater mit einer irrwitzig schnellen Offbeat-Version des im Original eher stampfenden Songs "Get Out Of My Head". Zwei Mal werden die Musiker von den tanzenden Düsseldorfern zu Zugaben herausgeklatscht. Nach gut eineinhalb Stunden Programm ruft Tod A "Danke Düsseldorf", geht von der Bühne, um kurz darauf noch im Club mit Fans zu plaudern - er ist halt überall auf der Welt zuhause.