Walter Mende ist tot

Der frühere Leverkusener Oberbürgermeister und Oberstadtdirektor starb überraschend in der Nacht zum Samstag mit 74 Jahren.

Leverkusen. Tief betroffen zeigt sich Oberbürgermeister Uwe Richrath vom plötzlichen Tode seines Parteifreundes und Vorgängers im Amt Dr. Walter Mende. Der 74-jährige Jurist und Leverkusens früherer Oberstadtdirektor und Oberbürgermeister starb überraschend in der Nacht zu Samstag, 11. August.

„Meine Anteilnahme gilt natürlich vor allem den Angehörigen“, sagte Uwe Richrath, „aber auch die Stadt Leverkusen verliert mit Walter Mende einen hochkompetenten und kenntnisreichen Politiker; jemanden, der die Entwicklung der Stadt lange geprägt und vorangebracht hat.“

1987 war Mende als Sozialdezernent und Stadtdirektor nach Leverkusen gekommen, zwei Jahre später wurde er im Juli 1989 vom Rat der Stadt Leverkusen zum Oberstadtdirektor gewählt. Kurz danach fiel die Mauer, ein Jahr später war Deutschland wiedervereinigt. 1992/93 musste mit dem Nachtragshaushalt in Leverkusen zum ersten Mal ein Haushaltssicherungskonzept aufgelegt werden.

Die Haushaltskonsolidierung blieb eines der großen Themen Mendes. 1994 wurde er zu einem der ersten hauptamtlichen Oberbürgermeister Nordrhein-Westfalens gewählt. Dieses Amt hatte er bis zur Kommunalwahl 1999 inne. In seiner Amtszeit gelang es Dr. Walter Mende, richtungsweisende Entwicklungen für Leverkusen in die Wege zu leiten.

Dazu zählte etwa die Umwandlung des Wuppermanngeländes zum Innovationspark, die Neuordnung des südlichen Stadteingangs mit dem Möbelhaus Smidt, der Neubau des Freizeitbades CaLevornia, die Ansiedlung des Kinopolis und der Neubau von Kindertagesstätten mit über 1000 neuen Plätzen.

Von 1999 bis 2014 wirkte er außerdem als Ratsmitglied — davon mehr als zehn Jahre als Vorsitzender der SPD-Fraktion - entscheidend an den wichtigsten Beschlüssen für Leverkusen mit. Als Mitglied der verschiedensten Ausschüsse und Aufsichtsräte hat er sein fundiertes Wissen eingebracht.

Der promovierte Jurist und Stipendiat des DAAD an der École Nationale d‘Administration (ENA) galt in Sachen Wirtschaft als höchst kompetent. In den siebziger Jahren arbeitete er im Bundeswirtschaftsministerium, zuletzt als persönlicher Referent des Staatssekretärs Detlev Karsten Rohwedder. 1982 verließ Mende das Ministerium und wurde Sozialdezernent im rheinischen Troisdorf. Von dort aus bewarb er sich 1987 erfolgreich in Leverkusen.

Für seine Verdienste wurde Walter Mende 1998 mit dem Verdienstkreuz am Bande und 2011 mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland geehrt.

Ein Kondolenzbuch zu Ehren von Dr. Walter Mende liegt ab dem heutigen Mittwoch, 15. August, in der fünften Etage des Rathauses, Friedrich-Ebert-Platz 1, aus.