Bilinguales Theater an der Montanusschule Wenn aus Küken „ducklings“ werden

Burscheid · Ein deutsch-englisches Theaterstück erlebten gestern die Montanusschüler – und waren hellauf begeistert.

Matthias Kuchta inmitten seiner Puppenwelt in der Hoersch-Halle. Unten sitzt das hässliche Entlein.

Foto: wz/Heimann

„How many ducklings are there?“, fragt Matthias Kuchta die Kinder in der Hans-Hoersch-Halle. Er spricht mit den Erst- und Zweitklässlern der Montanusschule auf Englisch, als er von ihnen wissen möchte, wie viele Entenküken sich vor ihm befinden. „One, two, three“, dann nehmen ihm die Mädchen und Jungen das Zählen ohne Aufforderung ab. „Four, five, six, seven, eight“, rufen sie, als würden sie gerade ein Theaterstück in ihrer Muttersprache sehen. Das „Warm-Up“ hat schon mal tadellos funktioniert.

Matthias Kuchta vom Lille-Kartofler-Figurentheater ist nicht das erste Mal an der Montanusschule. „Wir hatten ihn schon mal vor vier Jahren hier“, erklärt Projektleiterin Ursula Feldscher. „Da hatten wir einige kritische Kollegen, die gefragt haben, wie könnt ihr den Kindern ein zweisprachiges Theaterstück anbieten“, sagt die Lehrerin. „Hinterher waren alle begeistert.“

Die Kinder waren schon nach wenigen Sekunden begeistert

Begeistert waren gestern Morgen die Kinder schon nach wenigen Sekunden von dem Darsteller und den selbst gemachten Puppen für das Stück „Das hässliche Entlein“. Während in der ersten Stunde schon die Dritt- und Viertklässler mit einem intensiveren Englischanteil das Vergnügen hatten, gab es um 10.30 Uhr die Light-Version. Aber Matthias Kuchta hatte schnell ein Gespür dafür, dass ihn die Kinder verstanden. Und immer dann, wenn es ein bisschen ruhiger wurde in den Reihen, legte er intensiver mit deutschen Erklärungen nach. Beispielsweise, als es an die Erläuterung ging, dass eins der acht Küken hässlich sei. „One of theme ist ugly.“ Verdutzt wird der Darsteller wohl gewesen sein, als eins der Kinder wie aus der Pistole geschossen „knife“ rief, als er ein Messer zum Kartoffelschälen in die Luft hielt. Der flotte Junge aus der 2c hatte, bevor er nach Deutschland kam, eine englische Schule in Islamabad besucht und ist natürlich weiter als seine Klassenkameraden. Doch Klassenlehrerin Barbara Düchting lobt auch die anderen. „Sie können ganze Sätze sprechen und viele Vokabeln verstehen.“

„Wir fangen ja schon im zweiten Halbjahr der ersten Klasse mit Englisch an“, erläutert Schulleiterin Claudia Zimmermann. Und Ursula Feldscher ergänzt, dass das Theaterstück zum Teil in der Sprache, die sie gerade erlernten, eine tolles Erlebnis sei. „Dadurch werden sie spielerisch an die Fremdsprache herangeführt.“ Und wenn sie mal etwas nicht verstehen würden, bräuchten sie keine Panik zu bekommen, auf der Strecke zu bleiben. Unter anderem mit seinen Puppen half Kuchta so nach, dass Übersetzungen überflüssig waren. Die Kinder lachten herzhaft und waren begeistert. Und das alles ohne technischen Schnickschnack.