Sauberkeit Gemeinsam gegen eine zugeklebte Stadt

Köln · Durch Aufkleber auf Ampelmasten, Verkehrsschilder oder in den Stadtbahnen entstehen hohe Kosten.

FC-Trainer Markus Anfang unterstützt die Plakataktion „Klebt Euch nicht zu“.

Foto: Eppinger

Sie fallen dem Betrachter überall in Köln ins Auge – die schier zahllosen Aufkleber auf Ampelmasten, Briefkästen, Verkehrsschildern, Geländern, an den Wänden der U-Bahnhöfe oder auch direkt in den Stadtbahnen. Gerade bei den großen Fußballderbys scheinen auswärtige Fans die Stadt des gegnerischen Vereins regelrecht markieren zu wollen. Aber auch FC-, Fortuna- oder Viktoria-Fans hinterlassen ihre klebenden Spuren in Köln. Und schnell wird aus den bunten Aufklebern unansehnlicher Alltagsdreck, wenn diese vergilben oder sich verfärben.

FC-Trainer Markus Anfang
wirbt für eine saubere Stadt

Mit der Plakataktion „Klebt Euch nicht zu“ will die Stadt jetzt die Menschen zum Nachdenken bringen und sie bitten, auf die Aufkleber im öffentlichen Raum zu verzichten. Zu den Unterstützern gehört auch der FC selbst. „Mich interessiert das Thema als Kölner persönlich. Wir lieben unsere Stadt und sind ihr verbunden. Da muss man diese auch entsprechend pflegen. Man sollte alles dafür tun, um eine schöne Stadt zu haben“, sagt FC-Trainer Markus Anfang.

Um Verkehrsschilder, Ampelmasten & Co von Aufklebern und anderen Verschmutzungen zu befreien, muss die Stadt jährlich 200.000 Euro investieren. Die Kosten für die Reinigung eines Verkehrsschildes liegen zwischen 40 und 60 Euro. Viele Schilder müssen ersetzt werden, da die reflektierende Beschichtung beschädigt ist.

Bei der KVB investiert man eine Million Euro im Jahr, um Vandalismusschäden zu beseitigen, worunter auch die Aufkleber fallen. „Das mag im Einzelnen eine Kleinigkeit sein, aber alles gesamt gesehen kommt da aber schon etwas zusammen“, sagt Wolfgang Büscher, Leiter des Ordnungsamtes. Wichtig ist es den Verantwortlichen, Aufkleber möglichst schnell zu entfernen, um nicht die nächsten anzulocken.

Oft verursachen die Aufkleber nicht nur hohe Kosten, sondern sind auch wirklich gefährlich. Durch das Überkleben werden auch Orts-, Verkehrs- und Hinweisschilder unlesbar. Zum Beispiel werden Hinweistafeln der Rheinenergie für Gas- und Wasseranschlüsse überklebt und erschweren so der Feuerwehr das Auffinden der Hydranten im Ernstfall. Auch Lichtsignalanlagen sind betroffen. Dies führt zu einer erheblichen Gefährdung im Straßen- und Bahnverkehr.

Das Besprühen, Bekleben und Beschmieren von Verkehrszeichen oder Ampelanlagen ist nach der Kölner Straßenordnung eine Ordnungswidrigkeit. Wird mit Vorsatz der Verkehrssicherheit gefährdet, kann es sich sogar um eine Straftat handeln.

Auf einer Pilotstrecke am Hohenzollernring wurden alle Verschmutzungen entfernt und die Ampelmasten, Stromkästen & Co. mit einer neuen Beschichtung versehen, die das Entfernen von Aufklebern und Sprayereien erleichtern soll. Dies soll nun bis Ende 2019 in großen Teilen der Innenstadt von den Ringen, der Magnusstraße und der Cäcilienstraße bis zum Rhein geschehen.