Wohnungslosein der Nazizeit

Köln. Das NS-Dokumentationszentrum zeigt vom 25. Mai bis 8. Juli eine neue Ausstellung, die sich dem Schicksal von Bettlern, Obdachlosen und Nichtsesshaften zur Zeit des Nationalsozialismus widmet. Sie behandelt die Gründe der Wohnungslosigkeit vor dem Hintergrund der seit Ende der 1920er-Jahre herrschenden Weltwirtschaftskrise.

Und sie schildert zentrale Stationen der Verfolgung: die „Bettlerrazzia“ von 1933, die Einweisung in Arbeitshäuser, die Massenverhaftungen in der „Aktion Arbeitsscheu Reich“ 1938 sowie die anschließenden Deportationen von sogenannten „Asozialen“ in Konzentrationslager.

Indem die Ausstellung die Vorstellungen von „Rassenhygiene“, die Diskriminierung „asozialer Großfamilien“ und die Zwangssterilisation von obdachlosen Frauen und Männern thematisiert, zeichnet sie das rassistische Menschenbild der Nationalsozialisten nach.

Während der NS-Zeit wurden rund 10 000 Bettler, Obdachlose und Nichtsesshafte in Konzentrationslagern interniert. Häftlinge aus der Kategorie der sogenannten „Asozialen“ blieben lange Zeit von Entschädigungszahlungen ausgeschlossen. Erst in den letzten Jahren wurde Unterstützung gewährt.