Zukunft der Partnerschaft:„Es wird kein Alibi-Ja geben“

Auch in Österreich und Luxemburg steht die Verbindung nach Burscheid zur Diskussion.

Burscheid. „Tote Hose“ in den Partnerschaften zu Egg (Österreich) und Bourscheid (Luxemburg)? Die Diskussion im Kulturausschuss in der vergangenen Woche legt die Frage nahe, wie denn die Verbindungen zu Burscheid in den beiden Partnergemeinden gewertet werden. Es zeigt sich: Das Thema steht auch dort auf der Tagesordnung.

Eggs neuer Bürgermeisterin Theresia Handler ist Burscheid von Kindesbeinen an vertraut. „Meine Eltern sind mit der Chorgemeinschaft Egg nach Burscheid gefahren. Später erinnere ich mich an Burscheider Jugendgruppen, die in Egg Fußballgegner gesucht haben. Und dann haben immer die Deutschen haushoch gewonnen.“

Noch unter Bürgermeister Anton Sutterlüty habe es dann aber eine Verjüngung in der Gemeindevertretung gegeben. „Und die Neuen hatten keinen Bezug mehr zu der Partnerschaft. Das ist bis heute so geblieben.“ Zudem habe der Ausschuss Wirtschaft und Tourismus wegen der Erkrankung ihres Vorgängers Norbert Fink zuletzt fast gar nicht mehr gearbeitet.

Handler begrüßt die Hinterfragung der Partnerschaft und will die Diskussion auch in Egg anregen. „Wenn wir zu dem Schluss kommen, die Partnerschaft soll fortbestehen, dann muss sie lebhafter werden.“ Es werde kein Alibi-Ja geben. „Entweder oder — alles andere ist unehrlich.“

Frühestens im Herbst erwartet Handler eine Aussage aus Egg — und will dafür auch Verfechter der Verbindung wie Norbert Fink einbinden. „Er war immer sehr unglücklich, dass da so wenig geschieht.“ Auf jeden Fall ist klar: „Sollte jemand aus Burscheid im Sommer in den Bregenzerwald kommen, ist er für eine Begrüßung im Gemeindeamt willkommen.“

In Bourscheid hat die neu gebildete Kommission für Kultur und Sport schon den Auftrag bekommen, die Partnerschaft zu analysieren. „Bei uns gibt es eine ähnliche Diskussion wie in Burscheid“, sagt Bürgermeisterin Annie Nickels-Theis. Mit ihrem Vorgänger Jean Schockmel sitzt auch einer der Mitbegründer der Verbindung wieder im Gemeinderat. „Auch auf Wunsch von ihm wurde das wieder zum Thema.“

Die Beziehung sei „verflaut“, räumt Nickels-Theis ein. „Und sie macht keinen Sinn, wenn auf beiden Seiten kein richtiger Wille vorhanden ist.“ Allerdings erwartet sie von der Kommission eher Vorschläge zur Belebung als zur Beendigung. „Es wäre zu einfach, bei den ersten Komplikationen aufzugeben. Das ist wie in der Ehe.“