Freizeit Zwölf Spaziergänge für Stadtentdecker

Köln · Dass Köln nicht die ideale Stadt für Autofahrer ist, weiß jeder, der in der Domstadt mit großer Regelmäßigkeit im Stau festgesteckt. Für Fußgänger und Radfahrer ist die Metropole dagegen weitgehend ideal, denn wer sich langsam vorwärts bewegt, sieht mehr von der Stadt.

Auch die Zentralmoschee an der Venloer Straße in Ehrenfeld ist ein Ziel der Spaziergänger.

Foto: Eppinger

In ihrem neuen Stadtführer hat Bettina Blaß zwölf Spaziergänge für Stadtentdecker zusammengefasst. Alle sind etwa zehn Kilometer lang und können in zwei bis drei Stunden bequem bewältigt werden.

Dabei kommen die Spaziergänger zu Klassikern wie dem Dom, den bekannten Romanischen Kirchen oder den großen Museen, entdecken aber auch Orte, die sich nicht in jedem Reiseführer finden. So geht es zum Beispiel „Rund um den Dom“. Die Tour startet am Schokoladenmuseum und hat den Kölnturm im Mediapark als Ziel. Zu sehen gibt es unter anderem das Senfmuseum am Rheinauhafen. Über die Südbrücke geht es zur Schäl Sick mit den Poller Wiesen und dem LVR-Turm. Zurück ins Linksrheinische kommen die Stadtentdecker über die Hohenzollernbrücke mit ihren unzähligen Liebesschlössern. Von dort führt der Weg am Dom vorbei über das Friesenviertel zum Kölnturm mit seinem besonderen Ausblick.

Eine weitere Tour bringt die Ausflügler vom Westen der Stadt in deren Osten. Los geht es am Rheinenergie-Stadion in Müngersdorf. Ziel ist der Skulpturenpark in Riehl. Unterwegs trifft man auf Wasserlandschaften wie beim Adenauer Weiher oder den Lindenthaler Kanälen. Dazu kommen der Zoo, die Flora und das Kölner Weinmuseum. Zum Abschluss bietet sich eine Fahrt mit der Kölner Seilbahn an. Diese kommt auch bei der Tour von der Weidenpescher Rennbahn zum Wiener Platz in Mülheim zum Einsatz.

Ein besonderer Weg in Köln ist der vom Dom zur Synagoge an der Roonstraße. Er führt an bekannten Kirchen wie St. Maria im Kapitol oder Groß St. Martin vorbei. Alt St. Alban wird genauso passiert wie das Erzbischöfliche Museum Kolumba. Dazu kommen das Dominikanerkloster mit seiner spannenden Kirche sowie der berühmte Friedhof Melaten. Im Blick ist zudem die Zentralmoschee an der Venloer Straße in Ehrenfeld und die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten am Pantaleonswall.

Zu den besonders beliebten und besonders bunten Stadtteilen zählt Ehrenfeld, wo es eine eigene Tour gibt, die unter anderem zum Helios Turm, zum Bahnhof Ehrenfeld und nach Odonien führt. Im Kölner Süden bringt ein Spaziergang die Gäste zu Finkens Garten, zum Forstbotanischen Garten, zum Friedenswald und per Fahrradfähre auch in die Groov. Ein weiterer Spaziergang hat Mülheim und Niehl als Ziel. Dort gibt es zum Beispiel den Mülheimer Stadtgarten, die Keupstraße, das Stammheimer Ufer und die Rheinaue zu sehen. Erkundet wird auch Kölns höchster „Berg“ - der Monte Troodelöh, die Seen im Norden der Großstadt sowie das „queere“ Köln der Schwulen und Lesben.

Der neue Stadtführer ist ein schön aufgemachtes Buch mit viel Service wie Kartenmaterial und guten Tipps zum Einkehren bei den ausgedehnten Stadtspaziergängen. Zu entdecken gibt es viele bekannte Orte, aber auch Sehenswürdigkeiten, an denen eher selten die großen Touristenströme vorbeikommen. Die Anregung, auf das Auto zu verzichten, bringt den Stadtentdeckern die Ruhe und Langsamkeit, um all die spannenden Dinge, die Köln bietet, zu erleben.

 

Bettina Blaß: Zu Fuß durch Köln – 12 Spaziergänge, Droste-Verlag, 168 Seiten, 14,99 Euro