Clans: Ansätze weiterfolgen
Gegen Clan-Kriminalität geht das Land auf mehreren Ebenen vor: „Nadelstiche“, also Kontrollen im Milieu etwa in Shisha-Bars sollen Druck ausüben. Das Verfolgen von Geldströmen soll die finanziellen Mittel der Clans abschöpfen.
Und dann werden junge Mitglieder der Familien, die durch Straftaten auffallen, angesprochen, um sie von einer weiteren kriminellen Karriere abzuhalten.
Das ist ein mühsames und aufwändiges Geschäft: Seit einem Jahr gibt es innerhalb der Initiative „Kurve kriegen“ das Projekt „360 Grad - Integration, Orientierung, Perspektiven“. Schon der Name zeigt, wie umfassend der Ansatz ist. Die pädagogischen Kräfte wollen den jungen Menschen Wege ermöglichen, sich in die Gesellschaft zu integrieren, ihnen alternative Perspektiven für ein Leben ohne Kriminalität aufzeigen. Dafür müssen sie festsitzende Denkmuster aufbrechen, etwa mit Hilfe der in Wuppertal entwickelten Hilfsmittel.
26 junge Leute und ihre Familien konnten bisher in den sieben Ruhrgebietsstädten gewonnen werden, in denen das Projekt läuft. Das ist ein Anfang. Weitere Ansätze, an die Familien und die gefährdeten Jugendlichen heranzukommen, sind geplant. Zu lange wurde das Problem ignoriert. Jetzt müssen alle Ansätze weiterverfolgt, ihre Erfolge überprüft und hoffentlich bald auch im Bergischen fortgesetzt werden.