Corona in NRW Wie es jetzt für die Schulen in NRW weitergeht
Update | Düsseldorf · NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer stellt ihre Pläne vor: Schüler sollen in NRW so schnell wie möglich wieder zurück in die Schulen kommen. Für Tests gibt es aber noch keine Strategien.
Nordrhein-Westfalen holt ab 15. März auch alle Schüler der weiterführenden Schulen zumindest tageweise in die Klassen zurück. Geplant sei für die beiden Wochen bis zu den Osterferien ein eingeschränkter Präsenzunterricht im Wechselmodus, schrieb das NRW-Schulministerium am Freitag in einer Mail an die Schulen. „Die meisten Schüler, die ab dem 15. März zurück in die Schule können, waren seit Mitte Dezember nicht mehr in der Schule. Die dreieinhalb Monate haben allen viel abverlangt“, erklärte die Schulministerin am Freitag in einem Pressegespräch.
Schulleitung entscheidet über Teilung der Klassen und Kurse
In der Regel sollten die Klassen oder Kurse der weiterführenden Schulen geteilt werden. Bei kleinen Lerngruppen könne aber die Schulleitung entscheiden, ob sie auf eine Teilung verzichtet. Kein Schüler solle länger als eine Woche ohne Präsenzunterricht sein. Religionsunterricht wird nicht aufgeteilt, evangelischer, katholischer und islamischer Unterricht finden im Klassenverband in einer festen und konstant bleibenden Lerngruppe statt.
Schritt für Schritt kehren alle Schüler zurück in der Schule
Für die Grundschüler und Förderschüler der Primarstufe, die bereits am 22. Februar als erste wieder in halber Klassenstärke und im Wechselmodus in die Schulen zurückgekehrt waren, bleibe es dabei: „Die derzeit geltenden Vorgaben für die Ausgestaltung des Wechsels aus Präsenz- und Distanzunterricht werden unverändert bis zu den Osterferien 2021 fortgesetzt.“ Auch die Abschlussjahrgänge hatten am 22. Februar bereits zu den ersten Rückkehrern gehört.
Damit holt NRW alle Kinder und Jugendlichen vor den Osterferien - sie beginnen am 29. März - zumindest eingeschränkt in den Präsenzunterricht zurück. Das umfasst auch die Berufskollegs. „Ab dem 15. März 2021 gilt voraussichtlich bis zum Schuljahresende für alle Bildungsgänge und Jahrgangsstufen, dass Unterricht auch wieder in Präsenz aufgenommen wird.“ Für Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 und 6 ist für die Tage, an denen sie nicht am Präsenzunterricht teilnehmen können, weiterhin eine pädagogische Betreuung vorzusehen, die sich nach den üblichen Unterrichtszeiten richtet, erläutert Gebauer das Vorgehen im Wechselunterricht.
Es sollten auch in der Sekundarstufe I grundsätzlich konstante Lerngruppen gebildet werden, um so eine „Durchmischung“ zu vermeiden. Mit Blick auf die Förderschulen hieß es, da dort die Lerngruppen häufig sehr klein seien, könnten Schulleitungen prüfen, ob ein Präsenzunterricht in voller Klassenstärke möglich sei.
Leistungen sollen nicht im Mittelpunkt stehen
Nach wochenlangem coronabedingtem Distanzunterricht sprach das Ministerium von einem „wichtigen Signal auf dem Weg zu mehr schulischer Normalität“. Die Ausweitung des Präsenzunterrichts sei „maßvoll, aber sehr wichtig“. Angesichts des weiter bestehenden Infektionsgeschehens sei es unverändert geboten, bei den weiteren Öffnungen des Schulbetriebs „behutsam und schrittweise“ vorzugehen. Ein regulärer Ganztagsbetrieb finde bis zu den Osterferien nicht statt.
Für die neuen Schulrückkehrer solle ab 15. März „zunächst nicht die Leistungsüberprüfung im Mittelpunkt der ersten Präsenzunterrichtstage stehen“. Wichtig seien die Aufarbeitung der Erfahrungen der vergangenen Wochen, aber auch eine „Vorbereitung auf einen zunehmenden Präsenzunterricht nach den Osterferien.“ Im zweiten Schulhalbjahr müsse es aber mindestens eine schriftliche Leistungsüberprüfung in den Fächern geben, erläuterte Gebauer ihre Pläne.
Bislang keine Teststrategie für Schulen
Zur Teststrategie will Gebauer nichts näher sagen: Den Auftrag des MPK-Beschlusses werde umgesetzt. Das werde in einer Sondersitzung mit Ministerpräsident Laschet geklärt. Das kritisiert auch die Opposition: „Hier hat die Landesregierung noch ihre Hausaufgaben zu machen. Für die Öffnungen braucht es dringend entsprechende Testkonzepte und Impfstrategien“, sagt der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Landtag NRW.
Zum Schutz der Lehrkräfte und Schüler setzt man offenbar bislang auf die gängigen Hygienekonzepte. Da sei laut Gebauer auch noch Luft nach oben: „20 Millionen Euro für Belüftungsgeräte sind aus dem Fond von 50 Millionen abgerufen.“ Die Schulträger könnten also noch weiter abrufen.