Nach den Ferien Wie geht es mit den Schulen in NRW und Corona-Tests weiter?

Düsseldorf · Die Weihnachtsferien sind bald vorbei. Um in Corona-Zeiten einen möglichst sicheren Schulstart ins neue Jahr zu ermöglichen, sollen sich alle Schüler am ersten Tag umfangreich testen lassen. Was ist genau geplant?

Ab dem 10. Januar geht der Unterricht an den Schulen weiter - und auch Corona-Testungen werden dort fortgeführt.

Foto: dpa/Nicolas Armer

Testverfahren

In allen weiterführenden Schulen sollen am ersten Schultag, den 10. Januar, umfangreiche Testungen durchgeführt werden. Aber auch in den Grund- und Förderschulen sowie den sonstigen Schulen mit Primarstufe soll getestet werden.

Um einen möglichst sicheren Start ins neue Schuljahr zu ermöglichen, sollen alle Schüler eine Pool- und Einzelprobe im Rahmen der PCR-Lolli-Testung abgeben. Ab dem nachfolgenden Mittwoch wird dann der bereits bekannte und im Bildungsportal hinterlegte Testrhythmus fortgesetzt.

Häusliche Isolation gibt es am 11. Januar dann für die Schüler, die in einem positiven Pool waren und deren Ergebnis des Einzeltests noch nicht vorliegt.

Unterricht

Nach dem Ferienende soll der Unterricht in Nordrhein-Westfalen nach Angaben von Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) in den Schulräumen fortgesetzt werden. „Es findet Präsenzunterricht statt“, sagte Gebauer im WDR2 Morgenmagazin auf Fragen von Hörern. Ein Wechselunterricht mit der Aufteilung in Lerngruppen, die im Wechsel in den Schulen und zu Hause unterrichtet werden, würde eine maximale Belastung für alle Lehrkräfte darstellen und würde nach den bisherigen Erfahrungen von allen Beteiligten als schlechteste Variante angesehen. Es müsste dann trotzdem eine Notbetreuung für die Kinder eingerichtet werden, deren Eltern in der sogenannten kritischen Infrastruktur tätig seien. „Wenn es jetzt um Kontaktreduzierungen gehen sollte, dann macht auch Wechselunterricht keinen Sinn, sondern dann müsste man wenn in den Distanzunterricht starten. Aber Präsenzunterricht ist oberstes Gebot“, betonte die Schulministerin.

 NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst sagte dazu: „Wir wollen, dass Kinder solange es irgend vertretbar ist, Unterricht haben - möglichst in Präsenz, möglichst in der Klasse. Sie sollen nicht noch mal leiden. Sie haben schon zu viel gelitten in dieser Pandemie.“

Kritik und Forderungen

Der Deutsche Kinderschutzbund hatte sich kritisch zum strikten Beharren auf Präsenzunterricht geäußert. „Es kann keine Lösung sein, unter allen Umständen auf Präsenzunterricht zu pochen“, hatte Präsident Heinz Hilgers der „Rheinischen Post“ gesagt.

Eine Woche vor Ende der Weihnachtsferien in Nordrhein-Westfalen fordern zudem SPD und Grüne bessere Vorkehrungen gegen Corona und mehr Planungssicherheit vor dem Schulstart. „Die Landesregierung muss dafür sorgen, dass alle Beschäftigten in Schulen und Kitas niedrigschwellige Impfangebote für die Booster-Impfungen erhalten“, unterstrich Grünen-Fraktionschefin Josefine Paul. Darüber hinaus seien Impfangebote, auch an Schulen, für Kinder und Jugendliche auszuweiten. Die Grünen forderten zudem, das „zu eng begrenzte Förderprogramm für Luftfilter in den Klassenräumen“ für alle Klassenräume sowie für weitere bauliche Maßnahmen des Infektionsschutzes zu öffnen. Oberste Priorität müsse sein, Kitas und Schulen offen zu halten, unterstrich Paul.

Zudem fordert SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty grundsätzliche Neujustierungen zum Umgang mit Krisen im Bildungssektor. „Wir brauchen eine gesamtstaatliche Notfallvorsorge für das Bildungswesen“, sagte der SPD-Landeschef. Dazu gehöre: Krisenkompetenz der Lehrkräfte stärken, systematisch Voraussetzungen für das Lernen in kleineren Gruppen schaffen und rechtzeitig pädagogische Konzepte zur Bewältigung von Ausnahmesituationen entwickeln.

Weitere Beschlüsse geplant

Am 5. Januar stehen Beratungen der Kultusminister zur Situation an den Schulen nach den Weihnachtsferien an. Für Freitag werden neue Corona-Beschlüsse nach einer weiteren Bund-Länder-Konferenz zur Pandemie erwartet.

(red)