Pooltestungen Labore am PCR-Limit: Auch einige Kitas in NRW müssen auf Schnelltests umsteigen

Düsseldorf · Nach den Grundschulen trifft es nun offenbar auch einige Kitas in NRW: Das Verfahren der Corona-Testungen kann umgestellt werden, bietet der Familienminister an. In Krefeld muss das schon umgesetzt werden.

Schnelltests statt PCR-Einzeltests - in Krefeld wird schon umgestellt.

Foto: dpa/Christoph Soeder

Angesichts der Labor-Engpässe bei der Auswertung von Corona-PCR-Tests hat der nordrhein-westfälische Familienminister Joachim Stamp (FDP) betroffenen Kindertagesstätten angeboten, schnell auf das Schnelltest-System umzusteigen. Rund 27 bis 29 Prozent der Kinder in den NRW-Kitas würden derzeit mit PCR-Pool-Tests auf das Virus getestet, sagte Stamp am Mittwoch im Landtag in Düsseldorf. Das Ministerium habe den Jugendämtern, die ein solches Testsystem etabliert hätten, angeboten, kurzfristig in das Schnelltest-Liefersystem des Landes zurückzukehren.

Das Ministerium hatte Anfang April Corona-Schnelltests für alle Kinder in den Kitas zur Verfügung gestellt. Dort wo es die Laborkapazitäten erlaubten, habe das Land den Kommunen zudem ermöglicht, auf PCR-Pool-Tests umzustellen und das finanziell unterstützt, sagte Stamp. In Krefeld wurde das System mit PCR-Einzeltests umgesetzt, nun muss analog zu den Grundschulen auf Schnelltests umgestellt werden, hieß es am Mittwoch.

Zugleich wies Stamp, der auch Vize-Ministerpräsident ist, Vorwürfe der Opposition zurück, die Landesregierung habe Chaos bei der kurzfristigen Umstellung des Corona-Testsystems an den Grundschulen ausgelöst. Stamp nahm seine FDP-Parteikollegin, Schulministerin Yvonne Gebauer in Schutz. Das Testsystem sei nicht zusammengebrochen, sondern Gebauer habe eine Lösung vorgelegt. Die SPD habe dagegen permanent PCR-Pool-Tests nicht nur für Schulen, sondern auch für alle Kitas gefordert. „Wir hätten einen Zusammenbruch der Laborkapazitäten bekommen, wenn wir (...) Ihrem völlig absurden Vorschlag gefolgt wären“, sagte Stamp.

Wegen knapper Kapazitäten und steigender Corona-Fallzahlen gelten seit Mittwoch kurzfristig Änderungen für Grundschüler bei Lolli-PCR-Tests. Hintergrund ist, dass Bund und Länder beschlossen hatten, bei den als zuverlässiger geltenden PCR-Tests sensible Bereiche wie Krankenhäuser und Pflege zu bevorzugen. Schulen gehören nicht dazu.

Gebauer habe „deutschlandweit das beste Testsystem für unsere Schulen entwickelt“, sagte Stamp. Das PCR-Pool-Test-System an den Grundschulen sei „einzigartig“ in Deutschland und Vorbild für andere Länder gewesen.

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(dpa)