Corona-Pandemie NRW öffnet Impfungen für Prio-3-Gruppe - Termine ab Donnerstag

Die Impfkampagne in NRW gewinnt immer mehr an Fahrt. Weitere Menschen bekommen nun ein Impfangebot. Die wichtigsten Infos im Überblick.

Die Corona-Impfungen in NRW werden weiter ausgeweitet.

Foto: dpa/Stefan Puchner

Nordrhein-Westfalen öffnet schon ab dem morgigen Donnerstag die Impfkampagne für weitere Berufsgruppen. Die Impfpriorisierungsgruppe 3 werde nun per Erlass geöffnet, kündigte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf an.

Berufsgruppen

Termine können von Impfwilligen vereinbart werden, die im Lebensmitteleinzelhandel (etwa 320 000 Menschen), in der Justiz, der Steuerfahndung (750) oder an weiterführenden Schulen (150 000) beschäftigt sind. Das Gleiche gilt auch für Kontaktpersonen von Pflegebedürftigen und Schwangeren sowie für Eltern schwer chronisch kranker Minderjähriger, die selbst nicht geimpft werden können.

Ab der zweiten Maihälfte können Beschäftigte der Polizei, der Berufs- und freiwilligen Feuerwehr sowie des Katastrophenschutzes einen Termin im Impfzentrum vereinbaren.

Gebucht werden kann ab 8.00 Uhr morgens über die Portale der Kassenärztlichen Vereinigungen in einem Impfzentrum. Online ist das möglich unter www.116117.de sowie telefonisch über die zentrale Rufnummer 116 117 oder die zusätzlichen regionalen Rufnummern 0800 116 117 02 für Westfalen-Lippe und 0800 116 117 01 für das Rheinland.>>> Welche Personengruppen generell laut Bundesgesundheitsministerium zur Prio 3 gehören, lesen Sie hier <<<

Corona in NRW: Ü-60-Jährige sollen sich beim Hausarzt mit Astrazeneca impfen lassen

In den Impfzentren werde es allerdings zunächst kein Angebot für über 60-Jährige außerhalb dieser speziellen Berufsgruppen geben, obwohl sie eigentlich derselben Priorisierungsgruppe 3 angehörten, erklärte Laumann. Sie könnten sich aber in den Arztpraxen mit Astrazeneca impfen lassen. Damit hätten sie einen guten Zugang zu einem wirksamen und für die Altersgruppe geeigneten Impfstoff. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) wolle sich auch von seinem Hausarzt bald mit Astrazeneca impfen lassen. Er selbst sei 63 und damit „auch der passende Kandidat für diesen Impfstoff“, sagte Laumann. Er halte Astrazeneca für einen „sehr guten Impfstoff“. Laumann betonte, dass den Hausärzten nun sehr viele Dosen des besagten Vakzins zur Verfügung gestellt würden.

Für benachteiligte Stadtteile will das Land den Kommunen rund 100 000 Impfdosen bereitstellen, davon 70 000 des Impfstoffes von Johnson & Johnson, der nur einmal geimpft werden muss. Damit sollen Kampagnen wie in Köln-Chorweiler unterstützt werden, wo die Infektionsraten hoch sind. Auch in Ballungszentren des Ruhrgebietes vermutet Laumann Bedarf..

Bis Ende Mai soll den Bewohnern von Flüchtlingsheimen in NRW ein Impfangebot gemacht werden, wie aus dem Impferlass der Landesregierung hervorgeht. Die Städte und Kreise sollen sich dafür aus den «bereits zugewiesenen Impfstoffkontingenten» bedienen. «Sofern vorhanden, können hierzu auch Restmengen des Impfstoffs der Firma Johnson & Johnson verwendet werden». Für die Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes stünden gesonderte Impfstoffmengen zur Verfügung.

Corona in NRW: Impfreihenfolge in Arztpraxen soll Anfang Juni Enden

Die Impfreihenfolge in den Arztpraxen in Nordrhein-Westfalen soll Anfang Juni enden. Voraussichtlich ab dem 7. Juni würden die Betriebsärzte in die Corona-Impfkampagne einbezogen, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf. Spätestens ab diesem Zeitpunkt falle dann die Priorisierung in den Arztpraxen.

Aber auch die Impfzentren würden noch einige Zeit gebraucht, sagte der CDU-Politiker. Ihre Finanzierung sei bis einschließlich September gesichert.

In NRW sind nach Zahlen des Robert Koch-Instituts inzwischen 31 Prozent der Bevölkerung in NRW mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Vollständig geimpft sind in NRW laut den am Dienstag veröffentlichten Zahlen allerdings erst 7,9 Prozent in NRW. Das sind rund 1,4 Millionen von insgesamt fast sieben Millionen Geimpften im einwohnerstärksten Bundesland.

Wer vollständig gegen das Coronavirus geimpft ist oder bereits erkrankt war, profitiert in NRW bereits von ersten Erleichterungen. Etwa im Einzelhandel müssen Geimpfte und Genesene seit Montag keinen negativen Schnelltest mehr vorweisen. Allerdings sind gewisse Fristen einzuhalten. Damit hatte NRW wie andere Bundesländer nicht auf den Bund gewartet, sondern schon vorher erste Lockerungen erlaubt.

(dpa)