DEL DEG-Eishockeyprofis hadern mit der zu geringen Torausbeute
Diesmal gehen die Düsseldorfer Eishockeyprofis selbst früh in Führung, kassieren im Mittelabschnitt aber drei Tore und verlieren am Ende mit 2:4.
Die Analyse von Alexander Barta am Dienstagabend war ebenso knapp wie treffend. Warum seine Düsseldorfer EG denn bei den Grizzlys Wolfsburg verloren hätte, wurde der Kapitän hinterher bei „Magenta-Sport“ gefragt: „Wir haben zwei Tore weniger geschossen“, sagte Barta. Und das entsprach den Tatsachen. 2:4 (1:0, 0:3, 1:1) hieß es am Ende, nach 18 Spielen steht die DEG damit weiter auf Rang acht der Deutschen Eishockey-Liga.
Das war natürlich ärgerlich, wollte die DEG ja an den Sieg am Sonntag gegen Straubing anknüpfen, aber eine Riesenüberraschung war das nun auch nicht. Die Rollen waren vorher ja klar verteilt gewesen: Hier die Wolfsburger, zuletzt Vizemeister und auch aktuell oben dabei. Dort die Düsseldorfer, zuletzt nicht mal in den Play-offs, nun zwar gut gestartet, aber nach dem Corona-Ausbruch noch nicht ganz im Rhythmus und weiter dezimiert. Also forderte Grizzlys-Trainer Mike Stewart von seinem Team, „die Abwehr der DEG unter Druck zu setzen“. DEG-Coach Harold Kreis hingegen wollte, dass seine Mannen „defensiv gut stehen und auf ihre Chance warten“.
Brendan O‘Donnell blutete
früh nach einem Check
So sah das dann auch aus. Wolfsburg drückte, spielte die Scheibe meist tief und rannte wie eine Horde Büffel hinterher. Der DEG blieb kaum Zeit, sobald jemand den Puck hatte, kam ein Wolfsburger angeflogen und checkte ihn, auch mal jenseits der Grenze des Erlaubten, Brendan O‘Donnell blutete früh, was die Schiedsrichter nicht interessierte.
Die Wut der Grizzlys kam auch daher, dass die DEG schon in der zweiten Minute durch Tobias Eder in Führung gegangen war. Was Kreis besonders freute, hatten seine nominellen Topstürmer zuletzt doch zu selten getroffen. Für Eder war es das erste Tor seit elf Spielen. Auch andere aus den ersten beiden Reihen wie Olson, Alexander Ehl und natürlich der verletzte Jerry D‘Amigo durften lange nicht jubeln.
Bis Sonntag gehörte auch Barta dazu. Dann traf er gegen Straubing und war sichtlich erleichtert, „weil die Top-6-Stürmer und die Überzahl treffen müssen, das sind die Spieler und die Situationen, die das Spiel entscheiden“. In der Tat: In den vergangenen neun Spielen erzielte die DEG nur dreimal mehr als zwei Tore – und verlor alle anderen sechs Spiele.
Am Dienstag in Wolfsburg waren es wieder nur zwei Tore. Das reichte nicht. Zwar ging die DEG mit einem 1:0 in die erste Pause, direkt nach Wiederbeginn lag sie aber zurück. Woran sie selbst nicht unschuldig war. Beim Ausgleich nach nur 35 Sekunden leistete sich Marco Nowak einen Puckverlust, beim 1:2 eine Minute später rutschte Mirko Pantkowski die Scheibe durch. Zwei Tiefschläge. „Danach sind wir ein bisschen hinterhergelaufen“, sagte Eder. Wolfsburg schoss nun aus allen Lagen. Erst Ende des Drittels kam die DEG wieder zu Chancen. Doch genau in der Phase trafen die Gastgeber bei einem Entlastungsangriff aus spitzem Winkel zum 3:1. Wieder sah der eigentlich gute Pantkowski (35 Paraden) unglücklich aus.
Im letzten Drittel stand dann Hendrik Hane im Tor, der ebenfalls gut zu tun hatte. Und sich nach fünf Minuten freuen durfte, als Barta zum 2:3 traf. Danach war es ein offenes Spiel. O‘Donnell und Cumiskey hatten Chancen. Doch als die DEG am Ende Hane vom Eis nahm, fing sie sich noch einen Treffer ins leere Tor.