Gesund und munter DEG-Stürmer Svensson trumpft auf
Düsseldorf · DEG-Stürmer Victor Svensson ist wieder fit – und war nach dem 4:1 in Mannheim bester Laune. So soll es in Bietigheim weitergehen.
Man hatte Victor Svensson schon länger nicht mehr so glücklich gesehen wie am Mittwochabend in Mannheim. Was nicht daran lag, dass der schwedische DEG-Stürmer ein grundsätzlich schlechtgelaunter Mensch wäre. Man hatte Svensson zuletzt überhaupt nicht gesehen. Nicht in der Vorbereitung, nicht in den ersten Wochen der neuen Saison. Wie schon häufig, seitdem er 2019 nach Düsseldorf kam, war er verletzt. Und als er am Wochenende dann nach sechs Monaten wieder seine ersten Spiele in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) erlebte, standen am Ende zwei Niederlagen. Gut gelaunt war danach niemand.
In Mannheim nun war das anders, da war der 32-Jährige nach dem 4:1 der DEG sogar zu Scherzen aufgelegt. Das Training vor dem nächsten Spiel am Freitagabend (19.30 Uhr) in Bietigheim sollten die Düsseldorf nutzen, um an ihrem Powerplay zu arbeiten, sagte er bei Magentasport lachend. War das Überzahlspiel doch der einzige Schwachpunkt bei einem Auftritt, für den irgendwann mal die Bezeichnung „perfektes Auswärtsspiel“ erfunden wurde. Nicht, dass die DEG permanent dominiert und gezaubert hätte. Aber sie tat das, was man bei einem Spitzenteam tun muss: kompakt sein, kämpfen, viel laufen, keine Harakiri-Aktionen, nach Scheibengewinnen ohne Schnörkel nach vorne spielen. Hinzu kam, dass sie ihre Tore „in den richtigen Momenten“ machte, wie Trainer Roger Hansson sagte.
Nun kann man dagegenhalten, dass es nie einen falschen Moment für ein Tor gibt, aber die der DEG kamen am Mittwoch wirklich immer richtig: Brendan O’Donnell gab mit dem 1:0 früh die Richtung vor. Im zweiten Drittel stellten Alexander Ehl und Daniel Fischbuch mitten in der besten Phase der Adler auf 3:0. Und zum Start des Schlussabschnitts, die Mannheimer waren in Überzahl und hätten noch mal herankommen können, zog ihnen das 4:0 endgültig den Stecker. Torschütze in Unterzahl: Victor Svensson.
Svensson musste immer
wieder verletzt aussetzen
„Glücklich für das Team, glücklich für mich“, sei er, sagte der Schwede, der nun hofft, endlich mal ein paar Monate ohne Verletzung spielen zu können. Bislang war das dem defensivstarken Mittelstürmer nicht vergönnt. Gleich in seinen ersten Monaten am Rhein zog er sich einen Muskelfaserriss zu, und als er wieder spielen sollte, verletzte er sich erneut. Am Ende der Saison standen nur 35 Einsätze. Aber in denen überzeugte er Manager Niki Mondt, also verlängerte der den Vertrag: „In der Hoffnung, dass er nächste Saison weniger Verletzungspech hat, wird er uns noch viel Freude bereiten“, sagte Mondt damals. Doch die Hoffnung hielt nicht lange. Leisten-Operation, Einblutung, Corona, zuletzt erneut ein Muskelfaserriss – immer wieder musste Svensson aussetzen. Nur 113 DEL-Spiele hat er seit 2019 für die DEG gemacht. Zum Vergleich: Alexander Barta machte im gleichen Zeitraum genau 50 Spiele mehr.
Nun soll es vorbei sein mit den ständigen Pausen. Zumal Svensson mittlerweile in einer anderen Rolle auf dem Eis steht. In seinen ersten DEG-Jahren war er wegen seiner Stärke in der Rückwärtsbewegung vor allem in den hinteren Reihen zu finden, spielte meist unauffällig. Erst vergangene Saison bekam er irgendwann dauerhaft offensivstarke Leute an die Seite. So ist das auch jetzt, aktuell spielt er zwischen Brendan O‘Donnell und Tobias Eder, in Mannheim war das auf dem Papier die erste Reihe. Und die funktionierte: Zwei der drei Stürmer trafen, mit ihnen auf dem Eis lautete das Schussverhältnis 9:3 für die DEG. Svensson steht nach drei Saisoneinsätzen bei zwei Scorerpunkten, also 0,67 pro Spiel. Bis dahin stand er in seiner DEG-Zeit bei 0,33 pro Spiel. Nun sagen drei Spiele nicht viel aus. Aber geht es nach Svensson, kommen weitere dazu. Am besten gleich am Freitag in Bietigheim, wo es im ersten Saisonduell ein mühsames 4:3 nach Penaltyschießen gab. Vergangene Saison ging die DEG beim damaligen Aufsteiger komplett leer aus. „Wir hatten unsere Schwierigkeiten mit ihnen, sie sind unberechenbar“, sagt Svensson, der dennoch optimistisch ins Spiel geht: „Wir müssen uns auf ihre Stärken konzentrieren, die guten Sachen aus Mannheim mitnehmen und drei Punkte holen.“