Elberfeld Demo am Kolk: Stadtplatz statt Parkplatz

Elberfeld · Um den Platz am Kolk gibt es regelmäßig Diskussionen. Vom „verschenkten Platz“ ist oft die Rede, der viel mehr Potenzial biete. Das griffen am vergangenen Samstag mehrere Initiativen auf und veranstalteten am Kolk den diesjährigen „Parking Day“.

Von links: Tobias M. Freitag (Supercargo), Ulrich T. Christenn (Grüne), Dieter Hofmann (Mobiles Wuppertal) und Thorsten Niebuhr (FUSS e.V.) bei der Demo am Platz am Kolk.

Foto: ANNA SCHWARTZ

An diesem Tag werden traditionell Parkplätze umgenutzt und damit Raum geschaffen, „um zu erleben, welche Möglichkeiten eine autoarme Mobilität eröffnet“, so Christian Wolter vom Bündnis Mobiles Wuppertal in einer Stellungnahme. Neben den etwa 30 Aktiven nutzten zahlreiche Passantinnen und Passanten die gewonnene Fläche am Kolk für das Testen von Lastenrädern, zum Spielen, Kaffee trinken oder um einfach gemeinsam unter den Bäumen zu sitzen.

Ein Höhepunkt war der Auftritt der Trommlergruppe Samba Zamba und Lastenradfahrten für Kinder. „Wir haben viel Zuspruch von den Menschen bekommen“, so Wolter. „Eine überwältigende Mehrheit sprach sich für eine Umgestaltung des Platzes aus.“

Dabei sei auch deutlich geworden, dass für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen auch über das Ausweisen von Behinderten-Parkplätzen hinaus mehr und bessere Angebote nötig sind.

„Hier wird noch einmal deutlich, wie ungerecht unser aktuelles, auf privaten Pkw-Besitz ausgerichtetes Verkehrssystem ist und wie wichtig eine Wende zu einem gemeinwohlorientierten Mobilitätsangebot ist, betonen die Veranstalter. „Allein der Wechsel auf E-Autos ist keine Lösung.“

Dass sich am Platz etwas ändern muss, fordern zum Beispiel die Grünen schon seit Jahren. Auch SPD-Bezirksbürgermeister Thomas Kring erklärte noch kürzlich, dass mit einer Umgestaltung nicht mehr ewig gewartet werden dürfe. est