NRW-Check Klarer Ruf nach mehr Härte: Schlechte Noten für die Landesregierung

Münster/Düsseldorf · Bürger stellen NRW-Landesregierung nicht nur im Kampf gegen Corona schlechte Noten aus. Das sind die Ergebnisse des NRW-Checks.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Mehr Konsequenz im Kampf gegen Corona – darauf dringt eine große Mehrheit der NRW-Bürgerinnen und Bürger in einer Forsa-Umfrage fünf Monate vor der Landtagswahl. Was die Politik bislang gegen die Pandemie unternommen hat, reicht 63 Prozent der 2009 befragten Wahlberechtigten aus NRW nicht aus, nur 18 Prozent halten es für „gerade richtig“.

Eine breite Mehrheit von 73 Prozent votiert für eine allgemeine Impfpflicht. Eine berufsbezogene Impfpflicht – etwa für Pflegeberufe, Lehrer, Kita-Personal – begrüßen sogar 78 Prozent, wie die erste von vier Befragungswellen des sogenannten „NRW-Checks“ im Auftrag unserer Zeitung und weiterer Medienhäuser ergab. Ohnehin sind nur knapp ein Drittel (31 Prozent) mit der Arbeit der Landesregierung zu¬frieden, knapp zwei Drittel (64 Prozent) weniger oder gar nicht.

Die Ergebnisse des NRW-Checks
5 Bilder

Der NRW-Check

5 Bilder
Foto: Ellen Schroeder

Maskenpflicht in Schulen? Dass zeitweise der Mund-Nasen-Schutz am Platz in der Klasse fallen durfte, halten zwei Drittel der Befragten für falsch, nur ein Viertel fand es richtig. Selbst unter Anhängern der FDP, der Partei von Schulministerin Yvonne Gebauer, sah eine Mehrheit (56 Prozent) darin einen Fehler.

Auch nur ein gutes Viertel der Bürger in NRW finden es im Rückblick richtig, dass die Berliner Ampel-Koalition die „epidemische Lage“, die den Behörden mehr Möglichkeiten zu harten Maßnahmen gab, auslaufen lassen hat.

Sollten die Infektionszahlen weiter steigen, so wären knapp zwei Drittel (63 Prozent) für einen neuen Lockdown mit Schließung von Geschäften und Clubs, Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen für alle Bürger. Nur knapp ein Drittel sind dagegen.

Die Unzufriedenheit mit der Corona-Politik findet ihre Entsprechung in der ¬Bewertung der Regierungs-politik allgemein. Knapp einen Monat nach dem Wechsel im Amt des Ministerpräsidenten von Armin Laschet zu Hendrik Wüst (beide CDU) sind 40 Prozent der Befragten unzufrieden mit der Arbeit des neuen Regierungschefs.

Insgesamt beurteilen die Menschen die Fähigkeit der Parteien, Probleme zu lösen, skeptisch. Mehr als die Hälfte sieht keine Partei dazu in der Lage, mit den Herausforderungen im Land fertigzuwerden. Gerade mal 18 Prozent halten die CDU für am besten geeignet, 13 Prozent die SPD. Grünen und FDP trauen die Befragten mit 5 und 4 Prozent so gut wie keine landes¬politische Kompetenz zu.

(red)