Advent in Düsseldorf Der Weihnachtsmarkt in Düsseldorf ist abgesagt

Düsseldorf. · Lange hatten die Organisatoren an ihren Plänen festgehalten. Nun reagieren sie auf die steigenden Infektionszahlen.

Auch auf dem Marktplatz vor dem Rathaus wird es keine Buden geben.

Foto: Endermann, Andreas (end)

In diesem Jahr wird es keinen Weihnachtsmarkt in der Düsseldorfer Innenstadt geben. Der Veranstalter Düsseldorf Tourismus gab diese Entscheidung am Donnerstagnachmittag bekannt und reagiert damit nach eigenen Angaben auf die aktuelle Corona-Infektionslage.

Bis zuletzt hatten die Organisatoren an ihren Plänen festgehalten, auch unter Corona-Bedingungen ab dem 19. November einen Markt möglich zu machen. Erst kürzlich war ein Hygienekonzept veröffentlicht worden. So sollte es nur rund die Hälfte der Buden geben, kein Bühnenprogramm und eingezäunte Areale, mit Obergrenzen für Besucher.

Doch jetzt sagt Ole Friedrich, Geschäftsführer von Düsseldorf Tourismus: „Unser Anspruch war, dass sich Besucher auf unserem Markt wohl fühlen können. Dafür hatten wir Maßnahmen im Sinne des Infektionsschutzes getroffen. Bis zuletzt haben wir gehofft, dass uns dadurch ein Weihnachtsmarkt gelingt, den alle mit einem guten Gefühl besuchen können. Aber die aktuelle Entwicklung hat gezeigt, dass das dieses Jahr einfach nicht möglich ist.“

Aus Sicht von Friedrich sei es auch keine Option gewesen, noch länger abzuwarten und erst einmal weiter zu planen. Denn dann hätte dennoch eine kurzfristige Absage vor dem oder ein paar Tage nach dem Start gedroht. „Dieses wachsende Risiko macht es für alle Beteiligten unmöglich, seriös zu planen. Darum ist es wichtig, dass wir jetzt diesen späten, aber klaren Schritt gehen.“ Zudem hätte er immer mehr Signale von Händlern erhalten, die nicht teilnehmen wollten.

Handelsverband NRW drückt Bedauern und Verständnis aus

Sein Bedauern über, aber auch sein Verständnis für die Absage drückte der Handelsverband NRW aus. Hauptgeschäftsführer Peter Achten sagte nach der Entscheidung: „Diese Absage war angesichts der Pandemielage leider zu erwarten, führt aber bei vielen Einzelhändlern zu tiefen Sorgenfalten.“ Achten verweist auf die enorme Bedeutung der Weihnachtszeit für viele Einzelhandelsbranchen. Zum Teil würden dann 30 bis 50 Prozent des Jahresumsatzes erzielt.

Deshalb schlägt Achten vor, dass „nicht nur für die Schausteller, sondern für das gesamte Weihnachtsambiente in Düsseldorf sinnvolle Alternativen“ gefunden werden. Der Handelsverband schlägt vor, das Konzept „Heimatsommer“ in den Winter hinein zu verlängern. Die seit längerer Zeit verteilt in der Stadt aufgebauten Imbissbuden und Stände von Schaustellern könnten um „weihnachtliche Angebote ergänzt und mit einheitlichen weihnachtlichen Dekorationen“ ausgestattet werden. Auch an mehr „Weihnachtsilluminationen“ denkt Achten.

Die Stadt steht Ideen wie diesen offen gegenüber. So werde geprüft, mit welchen Alternativen Händler und Schausteller unterstützt werden können. Dabei will auch Oscar Bruch mithelfen, der bereits am Burgplatz mit einigen Buden neben seinem Riesenrad für weihnachtliche Stimmung sorgt. Bruch hofft zudem auf eine Genehmigung für seine Eisbahn am Corneliusplatz, wo er auch eine Almhütte aufbauen will. „Wir haben ein gut ausgearbeitetes Sicherheits- und Hygienekonzept.“ Die Stadt sagt, dass der Antrag noch geprüft werde.