Football Rheinfire setzt auf ein Heimspiel in Köln
Die Fans von Rhein Fire wollen beim wichtigen Auswärtsspiel ihrer Mannschaft im Südstadion in der Überzahl sein.
(tino) Hat Rhein Fire die besten Fans der Welt? Man weiß es nicht genau. Doch die Pyromaniacs, also die Cheerleader des Düsseldorfer American Football Clubs sind sich sicher. Der Grund: Vor dem Spiel der European League of American Football (EFL) bei den Cologne Centurions verwerten die Kölner den Pyromaniacs den kostenfreien Zutritt in den Stadion-Innenraum. Damit können die „Cheers“ ihr Team nicht wie in gewohnter Weise unterstützen. „Es ist aber gute Sitte im American Football, dass die Gastmannschaften ihre Cheerleader zur Unterstützung mitbringen und an der Seitenlinie aufstellen dürfen“, erklärt Rhein-Fire-Gesellschafter Martin Wagner. „Deshalb hatten wir auch bereits Ende Juni Kontakt mit den Centurions aufgenommen – und uns eine Abfuhr eingehandelt.“ Die Absage wurde darauf gestützt, dass es im Stadion keinen Platz für die Fire-Cheerleader geben würde. „Auch das Angebot, dass die Tänzerinnen bereits umgezogen erscheinen und damit keine Kabine belegen würden, wurde abgelehnt. Es gab insoweit also keine Absprache, sondern lediglich eine einseitige Ablehnung“, so steht es auf der Fire-Website. „Daraufhin haben wir mit der ELF-Ligenleitung Kontakt aufgenommen und mal nachgefragt“, so Wagner.
Eine 2000-Euro-Spende
für Zebra-Kids
„Vom Head of Operations der ELF kam dann schnell die Ansage, dass er das Stadion persönlich abgenommen habe und mit ein bisschen gutem Willen die Cheerleader natürlich einen Platz finden könnten.“ Doch selbst das fruchtete nicht. Plötzlich zauberten die Centurions eine Exklusivvereinbarung mit den FC- Cheerleadern aus dem Hut. Dann zeigten die Fire-Fans, dass sie die besten der Welt sind, jedenfalls nach Pyromaniacs-Bewertung. „Innerhalb von 23 Minuten sammelten unsere Anhänger 2000 Euro für Eintrittskarten für die Pyromaniacs ein. Inzwischen sind es 3000 Euro geworden“, erklärt der Gesellschafter nicht ohne Stolz. „Wir brauchen aber nur 25 Eintrittskarten für unsere Cheerleader. So spenden wir 2000 Euro an die Zebra Kids Duisburg, die ein Kinderhospiz betreiben.“ So sind die Cheerleader also doch im Kölner Südstadion und feuern an.
Aus dem „sittenwidrigen“ Verhalten der Centurions ziehen die Fire-Aktiven zusätzliche Motivation. Obwohl die gar nicht nötig ist, denn der Siegeswille ist bei den Spielern bis in die Haarspitzen vorgedrungen. „Die Partie in Köln ist erneut ein Pflichtsieg für uns“, verrät Wagner. „Nur wenn wir gewinnen, haben wir noch eine kleine Chance, die Playoffs zu erreichen.“ Im Hinspiel hat es mit dem Gewinnen gut funktioniert, da lagen die Düsseldorfer mit 17:3 Punkten am Ende vorne. Das reicht Wagner im Rückspiel aber nicht. „Wir wollen auf jeden Fall mehr Punkte erzielen und den Kölner möglichst früh den Zahn ziehen“, meint der Gesellschafter.
Dabei setzt er und Headcoach Jim Tomsula auf das immer besser werdende Verständnis zwischen Spielgestalter Jadrian Clark und den Passempfängern Nathanial Robitaille, Timothy Knuettel und Harlan Kwofie. Clarke hat zuletzt mehr als 65 Prozent seiner Pässe an den Mann gebracht und dabei in vier Spielen 13 Touchdowns ermöglicht.
Auf das Laufspiel von Daniel Rennich, Jason Aguemon und Tyrone Alexander kann sich das Team bekanntermaßen verlassen. „Wir haben in der Woche gut trainiert, niemand hat sich verletzt“, stellt Wagner klar. „Und wir haben uns auf Cologne Wide Receiver Quentin Punds eingestellt.“ Pounds ist der gefährlichste Kölner und hat bereits elf Touchdowns und damit mehr als ein Drittel aller 32 Kölner Touchdowns erzielt.
Das klingt zwar viel, aber für die Kölner reichte es nach den beiden Auftaktsiegen nur noch zu acht ELF-Niederlagen. Die Folge: Die Zuschauerresonanz ging in den Keller. So rechnet Wagner auch damit, dass die Fire-Fans das Südstadion in der Dom-Stadt zum Fire-Heimspiel machen werden. „Ich denke, dass bis zu 1500 Düsseldorfer uns nach Köln begleiten. Damit wären wir im Stadion deutlich in der Überzahl, denn zuletzt gingen nur 800 Centurion-Anhänger zu den Kölner Heimspielen“, so Wagner.