Eröffnung in Düsseldorf Die Rheinkirmes ist eröffnet
Düsseldorf · Nach zwei Jahren Pause wegen der Corona-Pandemie haben die Schützen das Fest in Oberkassel eröffnet.
Die St. Sebastianus Schützen haben am Freitag die größte Kirmes am Rhein eröffnet. Um 16.30 Uhr zerschneiden Schützen-Chef Lothar Inden und Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller das rot-weiße Band an der Festwiese in Oberkassel. Luftballons steigen in den Himmel, es folgt ein Festumzug über den Kirmesplatz. Mit drei Schlägen gelingt Keller anschließend der Fassanstich auf einer Bühne neben dem Schützen-Festzelt. Die Düsseldorfer Rheinkirmes 2022 kann beginnen.
Die Stimmung unter Gästen und Schaustellern ist schon vor der offiziellen Eröffnung gelöst. Die Attraktionen öffneten bereits um 14 Uhr. Viele Menschen freuen sich, dass die Kirmes nach zwei Jahren Corona-Pause wieder stattfindet. „Wir möchten gemeinsam feiern und ganz viel Spaß haben“, sagt Sarah Osselmann. Sie animiert die Kirmes-Gäste dazu, einige Runden im Autoscooter zu drehen. Ein paar Meter weiter ist der Schießstand von Carl Clemens Bötticher geöffnet. Seit vier Generationen ist sein Schaustellerbetrieb bei der Rheinkirmes vertreten. „Wir sind von Düsseldorf immer wieder positiv überrascht und hoffen, dass auch in diesem Jahr viele Leute kommen“, sagt der Niedersachse. Er betont, dass zwar ein entspanntes Feiern möglich sei, sich viele Schausteller aber immer noch der Corona-Lage bewusst seien. So sind vor einigen Fahrgeschäften Desinfektionsmittel-Ständer aufgebaut.
Zu den ersten Besuchern gehören am Freitag Sandra und Dirk Adams. „Gerade als Düsseldorfer freuen wir uns, dass wieder Kirmes ist“, sagen sie. Tochter Iliana, acht Jahre alt, ist vor allem vom Entenangeln begeistert. Auch Chris Schoofs ist mit ihrem Mann und zwei kleinen Kindern auf der Kirmes unterwegs. „Wir waren extra früh da, damit die Kinder was davon haben“, sagt die Düsseldorferin. Die Preise für die Fahrgeschäfte finde sie teilweise ganz schön teuer. Trotzdem möchte sie am Abend wieder zur Festwiese kommen.
Für eine Runde im Autoscooter gegenüber des „Bayern Tower“ zahlen Gäste in diesem Jahr z.B. 4 Euro. Der „Bayern-Tower“ selbst, der seine Düsseldorf-Premiere feiert, kostet für Erwachsene 8 und für Kinder 6 Euro pro Fahrt. Auf dem Kettenkarussell geht es 90 Meter in die Höhe. Lautes Kreischen ist immer wieder von einer weiteren Neuheit zu hören: Im Fahrgeschäft „Gladiator“ schwingen Kirmes-Fans kopfüber durch die Luft. Wer mitfahren möchte, zahlt 9 Euro.
Andrang herrscht am frühen Nachmittag und auch in den Abendstunden vor dem Rheinkirmes-Klassiker „Wilde Maus“. Eine Fahrt in der Achterbahn kostet in diesem Jahr 7 Euro für Erwachsene und 4 Euro für Kinder. Für eine Bratwurst bezahlen Besucher auf der Rheinkirmes 2022 im Schnitt 4 Euro. Der Durchschnittspreis für 100 Gramm gebrannte Mandeln liegt ebenfalls bei ungefähr 4 Euro.
Für Diskussionen sorgte im Vorfeld der Kirmes der Mallorca-Hit über die Puffmutter Layla. Die St. Sebastianus Schützen hatten den Song wegen seines umstrittenen Textes aus ihrem Festzelt verbannt. DJ Marc Pesch kündigte am Freitag daraufhin an, er wolle die Instrumentalversion des Liedes bei der Eröffnungsparty spielen. Schwierigkeiten hatten am Freitag Lkw-Fahrer an der Oberkasseler Brücke. Sie kamen teilweise nicht an den Anti-Terror-Sperren am Luegplatz vorbei und mussten von der Brücke geleitet werden. Ähnliche Situationen hatte es bereits vor drei Jahren auf der Kirmes gegeben.
Ein weiteres Thema, das Kirmes-Besucher in den kommenden Tagen beschäftigen dürfte, ist die von Meteorologen vorausgesagte Hitzewelle mit Temperaturen weit über 30 Grad. Darauf angesprochen, reagieren zumindest die Schausteller gelassen. „Wir haben hier schon viele Wettersituationen überstanden“, sagt Carl Clemens Bötticher vom Schießstand und erinnert an das Unwetter 2019. „Mein Opa hat 2003 eine Hitzewelle erlebt, da war unser Wasserlabyrinth besonders gefragt“, sagt Hannes Hofmann vom Aquavelis. Über heiße Temperaturen habe man im Vorfeld gesprochen, wie Kirmes-Sprecher Wolfgang Osinski erklärt. Konkrete Vorbereitungen gebe es nicht. „Aber wir können gemeinsam sehr flexibel darauf reagieren, die Schausteller sind in einer Whatsapp-Gruppe vernetzt“, so Osinski. Insgesamt präsentieren sich auf der Rheinkirmes bis zum 24. Juli rund 300 Schausteller aus dem In- und Ausland.