Volleyball Diana Kiss erfindet sich immer wieder neu

Langenfeld. · Trotz ihres Alters ist die 43-jährige Spielführerin eine wertvolle Leistungsträgerin der SG Langenfeld in der Volleyball-Regionalliga. Derzeit bringt sie ihre Erfahrung als Außenangreiferin ein.

Zuletzt gab es häufig einen Grund zum Jubeln: Diana Kiss rangiert mit den Volleyballerinnen der SG Langenfeld auf dem zweiten Platz der Regionalliga.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Sie kennt noch kein Ende. Und will von ihrer Leidenschaft nicht loslassen. Auch mit 43 Jahren ist Diana Kiss für die Regionalliga-Volleyballerinnen der SG Langenfeld noch eine große Stütze. Trotz zahlreicher Verletzungen beißt Kiss stets auf die Zähne: „Ich muss schon den Kopf unter dem Arm haben, um beim Volleyball nicht dabei zu sein. Im Normalfall spielt man in meinem Alter nicht mehr auf diesem Niveau, aber ich bin ehrgeizig und diszipliniert“, sagt Kiss.

Der Langenfelder Kader ist mit 16 Spielerinnen so groß wie selten zuvor – und die Altersspanne ist sehr breit. So feierte die neue Zuspielerin Lara Sanders etwa im August erst ihren 18. Geburtstag. „Am Anfang war die Altersstruktur schon ein Thema für mich. Inzwischen habe ich mich aber an die Unterschiede gewöhnt, weil wir damit leben müssen“, sagt Kiss. Neben ihr gehören Jana Nahr­stedt (40), Lara Dietrich (33) und Silke Althaus (31) zu den erfahrenen Akteurinnen.

Zudem „erfand“ sich Kiss vor vier Jahren noch einmal neu, denn sie wechselte von der Mittel- auf die Außenposition. Nach anfänglichen Umstellungsproblemen arbeitete sie sich gut heran. „Diana Kiss ist eine tolle Spielerin, denn sie ist agil, sportlich und drahtig. Sie kann weiter eine sehr gute Unterstützung sein“, lobt SGL-Coach Michael Wernitz. In den vergangenen Jahren wurde Kiss immer automatisch als Spielführerin bestätigt. Auf den Wunsch einiger Mitspielerinnen wurde vor der aktuellen Serie mal wieder neu gewählt, doch Kiss setzte sich erneut durch.

Bislang zeigten Kiss und ihr Team viele starke Leistungen, sodass sie die ersten drei Partien allesamt für sich entscheiden konnten und sich nun mit neun Punkten auf dem zweiten Platz befinden. „Die Bilanz ist besser als gewöhnlich“, stellt Kiss fest. „Allerdings bin ich der Meinung, dass wir außer Essen noch auf keinen weiteren guten Gegner getroffen sind. Wie gut wir wirklich sind, wird sich erst gegen unangenehmere Gegner zeigen. Wir müssen auch in schwierigeren Situationen bestehen.“

Allerdings verfügen die Langenfelderinnen über einen qualitativ und quantitativ besser besetzten Kader als in der vergangenen Serie. Die Zugänge Christin Nadolski, Alexa Leimbach, Anna Boytinck und Sanders wurden auf Anhieb gut integriert. „Die Neuen haben schnell begriffen, wie die Abläufe bei uns funktionieren“, betont Wernitz. Zuletzt wechselten sich etwa Nadolski und Tina Steinacker auf der Libero-Position ab – und sorgten dadurch für viel Stabilität.

Trainer Wernitz verfügt über viel Erfahrung, die er aber auch gezielt einbringen will. Zuletzt machte er seinen Verbleib davon abhängig, ob die SGL sich neue Talente sichern könnte, die er weiterentwickeln kann. Mit der Zuspielerin Sanders (18) und der Diagonalspielerin Leimbach (21) hat sich dieser Wunsch erfüllt. „Lara harmoniert schon mit den Angreiferinnen, während Alexa sehr fleißig und lernwillig ist“, sagt der Coach. Allerdings hat Leimbach mit Nahrstedt und Vivien Tänzler einige Konkurrentinnen.

Wenn die SG Langenfeld am kommenden Sonntag (15 Uhr, Halle Hinter den Gärten) den Neunten SG Werth/Bocholt empfängt, wird Wernitz fehlen. Schließlich betreut er vom 11. bis 26. Oktober die deutsche Ü 50-Nationalmannschaft der Damen bei der Weltmeisterschaft in Utah (USA). „Ich freue mich auf die Spiele gegen die USA, Mexiko und Costa ­Rica“, sagt der Trainer.

Dafür wird Co-Trainer Mark Nahrstedt die Langenfelderinnen coachen. „Michael ist im Volleyball eine Größe. Er schafft es immer wieder, dass die Frauen nicht satt werden. Es wird aber ohne ihn gehen, weil auch Mark seine Sache gut macht“, erklärt Kiss. Dass sich die Mittelblockerin Jil Molitor unlängst am Handgelenk verletzte und mehrere Wochen ausfallen wird, ist allerdings ein herber Rückschlag.