Premiere in Düsseldorf Flugzeuge schreiben in den Himmel

Düsseldorf · Miniwölkchen ergaben lesbare Botschaften, die am Dienstagmittag über dem Rheinturm zu lesen waren. Das steckt hinter der Aktion.

„Hallo Düsseldorf“ stand über dem Rheinturm.

Foto: Telekom

Mehrere Botschaften am Himmel haben am Dienstag für Verwunderung und Aufsehen gesorgt. „Hallo Düsseldorf“ stand da zum Beispiel in weißen, aus Mini-Wölkchen formierten Buchstaben über dem Rheinturm. Auf den zweiten Blick waren auch Flugzeuge als Erzeuger der Schrift zu erkennen, die sich Minuten später auflöste. 

Auf den kommerziellen Hintergrund der Aktion verwies die letzte Wortfolge, die das Produkt eines Telekommunikationsunternehmens zum Inhalt hatte. Doch während Werbung in der Luft eine lange Tradition hat und schon vor mehr als 100 Jahren auf Zeppelinen präsentiert wurde, ist dieses Reklameformat neu und war zum ersten Mal über Düsseldorf zu sehen. Hinter dem Ansatz steckt ein Unternehmen mit dem aussagekräftigen Namen „Skytexter“ aus Unterwössen im Chiemgau. Die Geschäftsidee hatte Gründer und Pilot Tim Tibo aus den USA übernommen und setzt sie seit letztem Sommer mit seinem Team um.

Doch wie geht Skytexten eigentlich? Voraussetzung sind zunächst einmal Kunstflug-Piloten, die ihre kleinen, wendigen Maschinen beherrschen. Fünf von ihnen flogen am Dienstagmittag nach Start in Bonn in einer Reihe und einem Abstand von 20 bis 30 Metern zueinander über Düsseldorf. Jedes Flugzeug erzeugte dann jeweils einen Teil der Buchstaben.

Das gelingt mit Hilfe von sogenannten Puffs, die zum richtigen Zeitpunkt ausgestoßen werden. Dafür verwendet wird Paraffinöl, das im Auspuff verdampft. Die Flugzeuge sind in 3000 Metern über W-Lan verbunden, sodass die Wölkchen mit Hilfe von Computersoftware abgestimmt an den Himmel gemalt werden können. Die Buchstaben sind übrigens etwa 200 mal 200 Meter hoch, sodass die Flugzeuge winzig neben ihnen wirken. Umso besser sind die Botschaften vom Boden aus zu sehen.

Und das war in Düsseldorf besonders gut möglich. Vor allem der blaue Himmel bot beste Voraussetzungen, sagt David Schimm, der Teil des Teams ist. Zudem sei der Wind nicht sehr stark gewesen, sodass die Buchstaben auch mehrere Minuten in der Luft stehen konnten, bevor sie sich verflüchtigten. Die Umwelt soll das nicht belasten, wie das Unternehmen beteuert. „Es bleiben keine Rückstände in der Luft – nur unsere Botschaften“, heißt es auf der Internetseite.

Der CO2-Ausstoß durch den verbrauchten Treibstoff werde zudem kompensiert. Skytexter verweist auf Climate-Partner, die dafür Zertifikate ausstellten.