Ab Freitag gilt zudem Tempo 30 Südbrücke wird für die meisten Lkw gesperrt
Düsseldorf · An der Josef-Kardinal-Frings-Brücke sind noch deutlich massivere Schäden entdeckt worden als bisher bekannt. Minister Oliver Krischer kam persönlich.
Die Josef-Kardinal-Frings-Brücke ist in noch schlechterem Zustand als bisher angenommen. Deshalb wird sie über Monate für den Großteil des Lkw-Verkehrs gesperrt. Betroffen sind Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 7,5 Tonnen. Zudem wird die Höchstgeschwindigkeit auf 30 Kilometer pro Stunde begrenzt. Um die Brücke bis zum notwendigen Neubau in Betrieb zu halten, laufen bereits Sanierungen. Der Verkehr läuft nur einspurig und staut sich regelmäßig.
Die neuen Schäden waren bei einer Begutachtung aufgefallen, die Konsequenzen am Dienstag entschieden worden. Sogar NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer kam, um sich ein Bild zu machen und die schlechte Nachricht der Öffentlichkeit zu überbringen. Er rechne damit, dass über „einige Monate“ hinweg keine größeren Lkw mehr queren können. Straßen NRW teilt mit: „Der Zeitpunkt für die Sanierung der acht Brückenlager ist aufgrund von Produktions- und Lieferzeiten der Bauteile noch unklar.“
Rund 4400 Fahrzeuge pro Tag sind von der Einschränkung betroffen, die nun über die Fleher Brücke geleitet werden. Krischer: „Es gilt, die Brücke zu stabilisieren, damit keine weiteren gravierenden Schäden entstehen können, die dann eine Vollsperrung zur Konsequenz haben könnten.“ Auch während der aktuellen Sanierungsarbeiten sind je nach Bedarf Vollsperrungen nicht ausgeschlossen, teilt Straßen NRW mit.
Zu Beginn des Jahres war die Brücke von den Städten Neuss und Düsseldorf für weniger als zehn Millionen Euro an den Bund übertragen worden. Straßen-NRW-Abteilungsleiter Stephan Huth sowie Regionalleiter Christoph Jansen erklärten die Dimension der neuen Schäden: Die unter der Fahrbahn liegenden Querträger geraten aufgrund stark korrodierter Lager unter ihnen sehr stark in Schwingung. Von einer „unkalkulierbaren Lastenverteilung“ spricht Jansen. Weitere Risse und Brüche könnten die Folge sein. Noch bei der Hauptprüfung vor zwei Jahren war eine solche Ausbreitung von Schäden nicht erwartet worden, sagt Krischer.
Nicht betroffen von der Sperrung für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen sind die Züge der Rheinbahn.