Nach Brand an Brückenpfeiler Sanierung der Brücke am Kempener Außenring zieht sich hin
Kempen · Im Mai wurde ein Betonpfeiler der Brücke „Am Selder“ in Kempen durch ein Feuer beschädigt, immer noch ist der Außenring dort nur einspurig befahrbar. Warum es mit der Reparatur so lange dauert.
(biro) Für viele Autofahrer, die tagtäglich auf dem Kempener Außenring unterwegs sind, ist die Baustellenampel auf dem Außenring (L 361) ein Ärgernis. Im Mai hatten dort an der Unterführung Laminatbretter gebrannt, die vermutlich in Brand gesetzt wurden. Durch das Feuer wurde auch ein Betonpfeiler der Brücke beschädigt. Der Landesbetrieb Straßen NRW, zuständig für die Landstraße, hatte den Schaden der Polizei gemeldet.
Nach der Begutachtung des Brandschadens durch einen Gutachter und der weiteren Prüfung der Statik beschloss der Landesbetrieb, die Fahrspur des Außenrings über dem betroffenen Pfeiler zu sperren. Daraufhin wurde eine einseitige Verkehrsführung aufgebaut, der Verkehr wird seither über eine Baustellenampel gesteuert.
Für die weitere Beurteilung des Schadens müssten Bohrkerne am Brückenpfeiler entnommen werden, hatte der Landesbetrieb dazu mitgeteilt. Die Probenentnahme sei für die Bestimmung der Schadenstiefe zwingend erforderlich. Im Anschluss könne ein Sanierungskonzept erstellt und eine Sanierung in Auftrag gegeben werden. Damit man die Proben entnehmen könne, müsse der beschädigte Pfeiler zunächst mit einer Hilfskonstruktion abgestützt werden. Das war der Stand der Dinge im Juli.
Die Probenentnahme gestaltet sich offenbar aufwendiger. Man sei gerade in der finalen Abstimmung dazu, erklärte jetzt ein Experte von Straßen NRW auf Anfrage unserer Redaktion. Das Bauwerk habe Schäden genommen, dadurch sei das Ganze mit Blick auf die Statik nicht so einfach. Insgesamt gibt es vier Pfeiler unter der Brücke, einer trägt die Hauptlast, „er sorgt für die komplette Stabilität, und eben dieser Pfeiler wurde durch den Brand beschädigt.“ Viele Experten seien für Begutachtung von Pfeiler und Bauwerk herangezogen worden, auch um zu berechnen, was die Brücke noch halten kann und wie sehr der beschädigte Pfeiler noch belastet werden darf. Das sei aufwendig, „ein Brandschaden ist keine Routine.“ Wer unterhalb der Brücke an dem Pfeiler vorbeikomme, sehe den Schaden von außen so nicht, „man sieht nur: Es ist ein bisschen schwarz.“
Wenn nun endlich die Proben gezogen werden, können die Fachleute beurteilen, wie tief der Schaden im Pfeiler reicht. Je nachdem, wie sich der Schaden darstellt, soll dann eines der vorliegenden Sanierungskonzepte greifen. Für unterschiedliche Szenarien wurden bereits Sanierungskonzepte erarbeitet, während die Vorbereitungen für die Probenentnahme noch liefen. Im Zuge der Arbeiten wird dann wohl auch direkt am Außenring gearbeitet. Denn sowohl für einen Teil des Außenrings als auch für die Brücke „Am Selder“ und eine weitere ist im Landesstraßenerhaltungsprogramm die Sanierung vorgesehen.