Tischtennis Champions League: Borussias Rückspiel gegen Neu-Ulm steht an

Düsseldorf tritt am Sonntag zum Rückspiel der Champions League gegen Neu-Ulm an. Im Hinspiel gab es eine 2:3-Pleite.

Anton Källberg von Borussia Düsseldorf beim Aufschlag im Spiel gegen den Neu-Ulmer Yun-ju.

Foto: dpa/Joaquim Ferreira

Aufgeben ist für die Borussia keine Option. Zwar hat der sechsmalige Tischtennis-Champions-League-Sieger vom Staufenplatz das Halbfinal-Hinspiel des aktuell laufenden europäischen Königsklassen-Wettbewerbs mit 2:3 beim TTC Neu-Ulm verloren, doch dieses Ergebnis lässt den Borussen für das Rückspiel (Sonntag, 13 Uhr) einige Möglichkeiten offen. „Neu-Ulm ist nur sicher im Endspiel, wenn sie bei uns gewinnen“, verdeutlicht Borussia-Manager Andreas Preuß. „Gewinnen wir mit 3:0 oder 3:1 sind wir im Finale. Gewinnen wir mit 3:2 kommt es zum ‚Golden Match‘.“

Das „Golden Match“ ist eine Sonderregelung, die nur in der K.o.-Phase der Champions-League der European Tabletennis Union (ETTU) Anwendung findet. Dabei werden, falls es in der Summierung von Hin- und Rückspiel nach Siegen und Matchbilanzen unentschieden steht, bis zu drei Einzel in frei wählbarer Aufstellung über lediglich einen Satz ausgespielt. Das Team, das zwei Sätze gewonnen hat, gewinnt das gesamte Duell.

Im Hinspiel schlug
Källberg zwei Hochkaräter

Darauf soll es am Sonntag aber gar nicht erst hinauslaufen. Allerdings müssten dafür Dang Qiu und Timo Boll ihre Chancen vor heimischen Publikum besser nutzen. Gegen die mit Tomokazu Harimoto (Weltrangliste 4), Truls Moregard (WR 6) und Dimitrij Ovtcharov angetretenen Neu-Ulmer spielte nur Anton Källberg an seiner absoluten Leistungsgrenze. Der Schwede im Borussia-Dress bewies durch Erfolge über das „japanische Wunderkind“ Harimoto und den Olympiadritten Ovtcharov wozu er in der Lage ist. „Das war ein guter Tag. Gegen zwei solche Weltklassespieler zu gewinnen, ist immer etwas ganz Besonderes“, urteilte Källberg. Weil aber Boll und Qiu ihre Chancen nicht konsequent nutzten, ging der Sieg im Hinspiel der Vorschlussrunde an den TTC.

„Ich habe im ersten Satz 6:3 geführt und dann 6:10 zurückgelegen. Im vierten Satz habe ich 4:0 geführt und plötzlich stand es 4:4“, ärgerte sich Qiu über ein paar ausgelassene Chancen in seiner Partie gegen Harimoto. „Wenn ich davon etwas nach Hause bringe, läuft das Spiel vielleicht anders.“ Und Boll hatte beim Zwischenstand von 2:1 Chancen, mit 3:1 zu gewinnen, verlor indes in fünf Sätzen.

„Das war ein Riesenkampf in Neu-Ulm“, resümiert Borussia-Cheftrainer Danny Heister. „Dadurch haben wir uns noch eine Chance für Sonntag erhalten. Wenn wir im Rückspiel genauso auftreten, vor unserem eigenen Publikum, dann können wir das gewinnen.“

Nicht nur Heister rechnet mit der Unterstützung der Borussia-Fans. Das Spiel ist bereits ausverkauft. „Die Atmosphäre wird Champions-League-würdig sein. Es wird ein Tischtennis-Fest“, verspricht Preuß. „Die Stimmung ist aufgeladen, da kann das Publikum unser vierter Mann sein und entscheidenden Anteil am Ergebnis haben.“ Die Niederlage in Neu-Ulm hat den Düsseldorfern jedenfalls Zuversicht für das Rückspiel gegeben. „Es war gut für uns zu sehen, dass wir nicht so weit weg sind“, meinte Boll. „Wenn wir am Sonntag noch ein paar Prozent drauflegen können, können wir auch gewinnen und ins Finale einziehen.