Düsseldorf. Düsseldorf und Köln wachsen bis 2040 rasant
Düsseldorf · Neue Bevölkerungsvorausberechnung: Bis 2040 hat die Landeshauptstadt mehr als 700 000 Einwohner. Auch Wuppertal wächst.
Das Land Nordrhein-Westfalen wird bis zum Jahr 2032 weiter stetig wachsen. Städte wie Düssledorf und Köln legen bis 2040 um jeweils bis zu 15 Prozent an Einwohnern zu. Das besagt die neue Bevölkerungsvorausberechnung des Landestbetriebs für Statistik und Dienstleistungen, IT.NRW.
Markant: 2040 werden fast 34 Prozent mehr 65-Jährige und noch ältere Menschen in NRW leben als heute. In einigen Kreisen wie Borken, Heinsberg oder Paderborn steigt deren Anteil auf über 50 Prozent. Dafür sind 2040 rund zehn Prozent weniger 19 bis 65-Jährige im einwohnerstärksten Bundesland zuhause.
Gerade die Städte der Rheinschiene wie Düsseldorf, Köln oder Bonn wachsen rasant. Dabei fehlt dort schon jetzt bezahlbarer Wohnraum. Die neue Bevölkerungsvorausberechnung macht die Situation noch prekärer: Allein in der NRW-Landeshauptstadt steigt die Einwohnerzahl von jetzt 617 281 (die Stadt operiert schon jetzt mit höherer Einwohnerzahl) bis 2040 auf über 703 647 und somit um 14 Prozent.
Köln wird 15,8 Prozent Einwohner-Zuwachs verzeichnen, Münster legt um 13,9 Prozent zu. Auch die kreisfreien Städte wie Wuppertal (+2,1 Prozent), Dortmund (+4,4) oder Bielefeld (+2,0) und ländlich geprägte Kreise wie der Kreis Steinfurt (+1,3) oder der Kreis Paderborn (2,5) sollen zulegen.
Die NRW-Regierung sieht sich dafür gerüstet. „Wir geben darauf mit den Änderungen im Landesentwicklungsplan die richtigen Antworten. Kommunen und Regionen erhalten größere Entscheidungsspielräume”, sagte NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP). Die neue Vorausberechnung lasse keine Entspannung erwarten.
Deshalb werde die Ausweisung von neuem Wohnbauland durch die derzeit erarbeiteten Änderungen des 2017 in Kraft getretenen Landesentwicklungsplan (LEP) erleichtert. Der LEP ist das wichtigste Planungsinstrument, das Datenpaket dient Land und Städten als Basis für Schulen, Wohnen, Verkehr und Finanzen. Alle drei Jahre wird die Prognose erstellt. Mit größerer Flexibilität bei der Flächenausweisung sollen laut Ministerium auch kleine Ortsteile im ländlichen Raum gestärkt werden.
Freilich wird die Bevölkerungsentwicklung regional sehr unterschiedlich verlaufen. Neben wachsenden Regionen werden die größten Bevölkerungsrückgänge in kreisfreien Städten wie Remscheid (-5,3 Prozent) und Bottrop sowie in den Kreisen Wesel, Recklinghausen, Lippe, und im Hochsauerlandkreis, im Märkischen Kreis und im Oberbergischen Kreis erwartet. Auch das Rurhgebiet in seiner Gesamtheit wird bis 2040 verlieren (-2,2 Prozent). Für den Zeitraum nach 2032 geht es insgesamt abwärts: NRW soll bis 2060 rund zwei Prozent Bevölkerung gegenüber 2018 verlieren, kommt dann noch auf 17,5 Millionen Einwohner.