Neue Masche in Düsseldorf Wie Betrüger Miete und Kaution von Wohnungssuchenden kassieren

Düsseldorf · Die Täter bieten Wohnungsbesichtigungen an, fordern Kaution und Miete ein – und verschwinden dann.

Betrüger machen sich den umkämpften Wohnungsmarkt mit einer neuen Masche zunutze.

Foto: dpa/Ralf Hirschberger

Betrüger nutzen den umkämpften Wohnungsmarkt in Düsseldorf mit einer neuen Masche aus. Sie bieten Wohnungsbesichtigungen an, kassieren Kaution und Miete – und verschwinden dann. Die Polizei warnt vor dieser Methode, die in den vergangenen Wochen vermehrt vorgekommen sei, heißt es.

Der Betrug läuft folgendermaßen ab: Die unbekannten Täter mieten Wohnungen in Düsseldorf an und bieten sie Wohnungssuchenden per E-Mail an, teilt die Polizei mit. Den Kontakt nehmen die Betrüger zum Beispiel über Kleinanzeigenportale oder soziale Medien auf, wo die Opfer öffentlich nach Wohnungen suchen. Die Betrüger treten als Firmen auf und bedienen sich dafür an Namen von echten Unternehmen. Sie schicken den Interessenten per E-Mail ein Exposé mit – zum Teil mit Angeboten für frisch renovierte Wohnungen in guter Lage zu günstigen Preisen. Die Objekte, sagt eine Polizeisprecherin, seien im ganzen Stadtgebiet verteilt.

Wer sich für eine Wohnung interessiert, muss zunächst seine persönlichen Daten angeben und kann anschließend über eine professionell fingierte Internetseite einen Besichtigungstermin vereinbaren. Der Auftritt sei so echt, dass es für Laien kaum als Betrug zu erkennen sei, so die Polizeisprecherin.

Als Bestätigung bekommen die Interessenten eine Anleitung zur Wohnungsbesichtigung. Allerdings findet diese ohne Makler oder Eigentümer statt. Stattdessen bekommen die Wohnungssuchenden den Hinweis, dass sich der Schlüssel in einer Schlüsselbox in der Nähe der Wohnung befindet.

Die Interessenten schauen sich also alleine die Räume an, ohne jemals den vermeintlichen Anbieter getroffen zu haben. Entscheidet sich ein Interessent für die Wohnung, erhält er per E-Mail den Mietvertrag, inklusive einer Zahlungsaufforderung für erste Mieten, Kautionen oder Abschlagszahlungen für Möbel. Meist seien das mehrere Tausend Euro, so die Polizei. Doch trotz Überweisung bekommen die Interessenten keinen Schlüssel zur Wohnung – der vermeintliche Vermieter ist nicht mehr zu erreichen.

Die Polizei warnt vor der neuen Masche und rät dazu, Anbietern nicht blind zu vertrauen. Wohnungssuchende sollten sich immer informieren, mit wem sie es zu tun haben. Vor allem bei vermeintlich günstigen Angeboten in guten Lagen sollte man kritisch sein. Vorsicht sei auch geboten, wenn kein Vermieter oder Makler bei der Besichtigung dabei sein kann. Wirkt ein Inserat verdächtig, sollte man keinesfalls persönliche Daten übermitteln oder Geld überweisen.