18. Dragon Boat Cup: 500 ruderten um die Wette
Die Teilnehmer legten sich im Medienhafen mächtig ins Zeug. Viele Teams sind schon seit Jahren dabei — und gehen mit viel Ehrgeiz an den Start.
Düsseldorf. „Are you ready? Attention! Go!“ So lautete das Startkommando beim 18. Dragon Boat Cup am Sonntag im Düsseldorfer Medienhafen. 30 Teams mit mehr als 500 Teilnehmern waren diesmal dabei und lieferten sich packende Wettkämpfe in ihren Drachenbooten.
„Bum, bum, bum“ machten die Trommeln an Bord der schlanken Fahrzeuge, während die Athleten ihre Paddel möglichst im Gleichklang durchs Wasser zogen, um die 250 Meter lange Strecke so schnell wie möglich zu durchpflügen. Erstmals waren in diesem Jahr neben den traditionellen 20er-Booten auch solche für zehn Personen dabei. „Damit wollten wir auch kleineren Firmen die Teilnahme ermöglichen, da es nicht einfach ist, 20 Leute für ein Boot zusammen zu bekommen“, erläutert Daniel Stumpe von der veranstaltenden Agentur AEM/Solution.
In einem 10er-Boot saß auch Katharina Coleman von der internationalen Sprachschule EF Education gemeinsam mit vier weiblichen und fünf männlichen Mitpaddlern sowie einer Trommlerin, die den Takt angab. Elftes Besatzungsmitglied war ein Steuermann, der — wie bei allen Booten — vom Veranstalter gestellt wurde. Das ganze Team trug hellblaue T-Shirts und weiße Schlumpfmützen.
„Direkt nach dem Start hatten wir unsere schwächste Phase“, sagte Katharina Coleman kurz nach dem zweiten Vorlauf. „Die Synchronisation untereinander klappte noch nicht so gut. Aber dann haben wir uns immer mehr gesteigert.“ Die 31-Jährige rückte ihre Schlumpfmütze gerade und ergänzte: „Es hat auf jeden Fall einen Riesenspaß gemacht!“
Schon zum vierten Mal dabei war Karl Schweizer (28) mit einem 20er-„Tünkers-Dragon-Team“ der Maschinenbau-Firma Tünkers aus Ratingen. „Allein mit Kraft hat man bei diesen Rennen keine Chance, auf die Synchronität der ganzen Mannschaft kommt es an“, verriet er. „Stimmt“, ergänzte sein Kollege Michael Pettke (32). „Das ganze Team muss funktionieren und ineinander greifen. Der Spaßfaktor ist auf jeden Fall gigantisch.“
Das fanden auch tausende Zuschauer, die am Rand der Regattastrecke mit den Düften von asiatischen Köstlichkeiten, allerlei Süßigkeiten, Bratwürsten und anderen Leckereien betört wurden. Hinzu kam ein abwechslungsreiches Showprogramm mit Musikbands, Tanz- und Trommelgruppen. „Es ist für uns immer ein tolles Erlebnis“, resümierte Volker Michalczyk, als Team-Captain der „Toshiba Dragons“ bereits zum 12. Mal beim Drachenbootrennen dabei.
Er fasste zusammen, was jedes Mal für die meisten der teilnehmenden Firmen wichtig ist: „Buchstäblich in einem Boot zu sitzen und auf ein gemeinsames Ziel hin zu arbeiten, trägt zur Teambildung auch innerhalb des Unternehmens bei.“
Aber nicht nur Firmen waren dabei. Franziskaner-Bruder Peter Amendt (68) war stolz darauf, dass Freunde und Mitarbeiter der Aktion „vision:teilen“ mit einem 10er-Boot teilnahmen. Die Initiative „vision:teilen“ setzt sich für die Überwindung von Armut und Not ein, ist in Düsseldorf zum Beispiel mit dem Gutenachtbus für wohnungslose Menschen unterwegs. Schüler und Lehrer der Montessori-Hauptschule die sich mit ihrer Schokofair AG gegen Kinderarbeit auf Kakaoplantagen engagieren, starteten ebenfalls mit einem 10er-Boot.