Düsseldorf 237 000 Euro zu viel kassiert: Bewährung für Teilzeitlehrerin
Düsseldorf. Die Teilzeitlehrerin, der knapp sechs Jahre lang Vollzeitbezüge gezahlt wurden, ist jetzt vom Düsseldorfer Amtsgericht wegen Betruges zu neun Monaten auf Bewährung verurteilt worden.
Außerdem muss die Beamtin die zu viel kassierten knapp 237 000 Euro zurückzahlen. Um die Summe aufbringen zu können, wird sie ihr Haus verkaufen.
Mit diesem Urteil blieb das Gericht weit unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Sie hat eine eineinhalb Jahre lange Haftstrafe gefordert. Staatsanwalt Moritz Osterspey: „Die Vorbildfunktion, die von Lehrern ausgeht, wurde hier mit Füßen getreten.“
2009 war die Pädagogin von einer Vollzeitbeschäftigung in Altersteilzeit gewechselt. Das Land Nordrhein-Westfalen zahlte ihr aber wegen eines Eingabefehlers bis 2015 weiterhin monatlich ihre Vollzeitbezüge — und darüber hinaus das Geld, das sie in Altersteilzeit verdienen würde.
Die 65-Jährige beteuerte auch am dritten und letzten Verhandlungstag, nichts davon gewusst haben. Ihr sei aus „purer Schusseligkeit“ der Fehler des Landesamts für Besoldung und Versorgung (LBV) nicht aufgefallen. Sie habe Briefe nicht geöffnet, und um das gemeinsame Konto habe sich ihr Ehemann gekümmert. Der Richter nahm ihr das nicht ab: „Das Gericht ist der Meinung, dass Ihnen das nicht entgangen sein kann. Wenn man ein Altersteilzeitmodell wählt, dann macht man sich auch Gedanken darüber, was man gezahlt bekommt und überprüft das.“