300 Tötungsdelikte durch Gentests in NRW aufgeklärt
Auch viele Jahre nach der Straftat können die Täter noch ermittelt werden.
Düsseldorf. Für die Polizei ist die DNA-Analyse mittlerweile so wichtig wie der Fingerabdruck. Laut Frank Scheulen, Sprecher des Landeskriminalamtes, ist es inzwischen Routine, bei ungelösten Fällen immer wieder aufs Neue Gentests durchzuführen, um mit Hilfe neuster Entwicklungen doch noch Spuren zu finden und bislang unbekannten Tätern auf die Spur zu kommen. 1998 wurde bundesweit die DNA-Analyse-Datei eingeführt, dank ihr konnten laut Scheulen bislang in NRW 300 Tötungsdelikte aufgeklärt werden. „Für uns ist es deshalb sehr wichtig, mit den aktuellen wissenschaftlichen Standards Schritt zu halten.“ Mittlerweile reiche schon eine winzige Körperzelle, um die bei jedem anders aussehende DNA eines Menschen zu bestimmen.
Eine solche wird nun auch auf dem Geländer gesucht, an dem vor 15 Jahren die Bombe am Wehrhahn platziert wurde. Zur Spurensicherung werden Wattestäbchen verwendet. In Reagenzgläsern wird dann durch die Zugabe von chemischen Zusätzen versucht, die DNA sichtbar zu machen.
Falls das gelingt, kann das jeweilige Muster mit den bereits im Computer gespeicherten verglichen werden. Sollte auf dem Wehrhahn-Geländer ein bislang unbekannter genetischer Fingerabdruck gefunden werden, würde er in der Datenbank gespeichert, da er auch noch bei einem Abgleich zu einem späteren Zeitpunkt einer Person zugeordnet werden könnte.