Düsseldorf 50 Luxusmarken wollen auf die Kö

Die Warteliste von Luxuslabels, die ein Geschäft in Düsseldorfs 1a-Lage haben wollen, ist lang. Attraktiver wird jetzt auch die Schadowstraße.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. 50 internationale Luxusmarken stehen derzeit auf der Warteliste für ein Geschäft an der Kö. Darunter große Namen wie Dolce & Gabbana, Valentino und Yves Saint Laurent. Aber auch für den Rest der Innenstadt gibt es jede Menge Gesuche namhafter Firmen — nämlich 100. Das geht aus dem aktuellen Einzelhandelsbericht des Immobiliendienstleisters CBRE hervor. „Düsseldorf ist nach wie vor ein Hort der Glückseligkeit“, sagt Senior Director Frank Emmerich.

Das Problem ist aber: „Diese Flächen gibt der Markt gar nicht her“, erklärt Emmerich. „Wir haben keinen Leerstand an der Kö.“ Nicht einmal eine Handvoll Mieterwechsel gebe es im Jahr, die neuesten Ansiedlungen sind Hermès und Dior, jetzt kommt Chanel hinzu. Und für den Laden an der Kö 40, in dem vorher Starbucks und Stefanel waren, dürfte die französische Marke ein galaktisches „Schlüsselgeld“ bezahlt haben, sagt Emmerich — zusätzlich zu einer Miete, die Experten auf eine Million im Jahr schätzen.

Selbst bei Abercrombie, auf dessen Eröffnungshype 2011 eine spürbare Flaute folgte, hat sich Emmerich bei seiner Anfrage, ob man die Räume eventuell abgeben wolle, eine rigorose Absage eingehandelt — der Laden entwickele sich jetzt positiv.

Mieten von bis zu 300 Euro pro Quadratmeter legen die Marken für die Adresse Kö laut CBRE auf den Tisch. Im Kö-Bogen sind es, so geht aus dem Bericht hervor, allerdings „nur“ 160 bis 210 Euro — und damit sogar deutlich weniger als in der Flinger Straße mit bis zu 250 Euro pro Quadratmeter.

Der Standort hat seine Probleme. „Die Frequenz ist okay — aber verbesserungswürdig“, sagt Frank Emmerich. Zu abgeschnitten durch Straßenbahn und Baustelle an der Kö-Spitze sei das Center noch. „Ich finde das nicht charmant!“ Bei Breuninger sei man dennoch zunehmend zufrieden mit der Entwicklung — Zahlen freilich werden nicht genannt.

Positive Signale kommen schon jetzt — Jahre vor dem anstehenden Umbau — für die Schadowstraße. „Die Nachfrage steigt dort jetzt an“, sagt Emmerich. Und zwar von großen nationalen und internationalen Ketten. „Aber die Straße muss sich noch finden. Die Baustellen haben ihr sehr zugesetzt.“ Leerstand gebe es aber auch dort kaum.

Das Sorgenkind der Immobiliendienstleister ist die Friedrichstraße, die gerade durch den Abschied der West-LB als Einkaufsstraße viel Frequenz eingebüßt hat. Und, so glaubt Emmerich, diese Entwicklung wird sich mit dem Verlust der Straßenbahnverbindung verschärfen. „Da erwarten wir schwere Zeiten — bedauerlicherweise“, sagt der Experte. Die Nachfrage nach Flächen sei schon stark gesunken.