Düsseldorf AB 7392 nach San Francisco ist startklar

Zum Auftakt der Ferien gewährt der Flughafen einen Blick hinter die Kulissen — vom Check-In bis zum Abflug.

Düsseldorf. Fast pünktlich um 13.38 Uhr hebt der Airbus A330-200 in Lohausen ab, gut elf Stunden später landen die 253 Passagiere in San Francisco. Was davor alles vor und hinter den Kulissen passieren muss, führt der Flughafen am Freitag zum Ferienstart den Medien vor. Bei „Wie der Airport Ferien macht“ spielen mit: Check-In-Mitarbeiter, Gepäcksortierer, Bundespolizisten, ein Ramp-Agent und der Co-Pilot.

Check-In: Schon drei Stunden vor dem Start öffnet Air Berlin im Terminal den Check-In-Schalter für Flug AB 7392. „Für Flüge in die USA sind viel mehr Einreise-Bestimmungen zu erfüllen als innerhalb der EU“, sagt Maria Bening von der Fluggesellschaft. Sie wundert sichdarüber, wie vergesslich viele Leute doch sind, wenn es auf eine große Reise geht: „Immer wieder fehlt der Pass oder ist der Ausweis abgelaufen.“

Fluggastkontrolle Im Fall der Fälle platzt dann aber nicht unbedingt der Urlaub. „Oft können wir helfen“, sagt Jörg Bittner von der Bundespolizei, „wer Deutscher ist und sein abgelaufenes Reisedokument dabei hat, bekommt bei uns schnell einen Ersatzpass.“

An einem Hochkampftag wie Freitag mit 700 Flugbewegungen und 82 000 Passagieren haben die Polizei und die Sicherheitsfirma Kötter personell aufgerüstet, damit keine langen Staus im Kontrollbereich entstehen. „Je weniger Handgepäck jeder mitnimmt, desto schneller geht es“, sagt Bittner. Leider begreifen viele Leute immer noch nicht, dass sie keine Waffen oder Flüssiges in Behältern über 100 Milliliter dabei haben dürfen. Im Monat werden 20 Tonnen vom Nutella-Glas bis zum Parfum aus dem Verkehr gezogen.

Gepäck: Es wird natürlich nicht nur durchleuchtet oder per Hand kontrolliert, sondern vor allem befördert. Seit 2015 ist die 70 Millionen Euro teure Gepäcksortieranlage in Betrieb, die bis zu 45 000 Teile am Tag durchlaufen. Direkt hinter der Check-in-Wand fahren die Koffer los, bis sie — wie es hier heißt — „verheiratet“ werden mit einer grauen Plastikwanne und fortan darin über die Bänder rattern. „Im Normalfall dauert es drei Minuten, bis ein Gepäckstück die Strecke absolviert hat und in die Container oder auf die Gepäckwagen verladen wird“, sagt Marcus Rütten, der „Projektmanager Fördertechnik“.

Allerdings verhindert auch die modernste Technik nicht, dass immer wieder Passagiere bei der Ankunft oder Piloten vor dem Abflug lange aufs Gepäck warten müssen. Laut Flughafensprecher Christian Hinkel hält der Airport deshalb eine zwei Dutzend Mann starke „Eingreiftruppe“ bereit, die den Handlingsfirmen hilft, wenn es klemmt.

Flugzeug Der Airbus ist am Morgen aus New York eingeschwebt und nach eindreiviertel Stunden wieder startklar. „Ramp-Agent“ Dennis Sindermann ist der Herr auf dem Vorfeld am Jet, er schaut Gepäck- und Cateringdiensten ebenso auf die Finger wie dem Tankwart. „Ich nerve hier wirklich alle“, sagt er.

Von einem Tankwagen werden derweil 140 000 Liter Kerosin (Marke Jet-A1) über die Tragflächen in die Maschine gepumpt. Um 12.20 Uhr spuckt ein Bus die zwölfköpfige Crew aus, elf besteigen den Jet, Co-Pilot Thomas Jüchter macht den „Outside-Check“. Er dreht eine Runde um den Airbus und kontrolliert den Luftdruck der Reifen, die Sensoren am Rumpf, schaut sich das Fahrwerk an und auch in die beiden gewaltigen Triebwerke. Dieses Ritual absolvieren Piloten nach jeder Landung und vor jedem Start auf der ganzen Welt. Fällt ihnen irgendetwas auf, werden die Techniker hinzugebeten.

Heute ist alles okay, Jüchter freut sich auf eine ruhige 10 000-Kilometer-Reise, größere Turbulenzen sind nicht angesagt. „Wir fliegen die Nord-Route über Hamburg, Island, Grönland und Kanada“, erklärt er. In Frisco hat die Crew einen Tag frei, dann geht’s zurück nach Düsseldorf, nach einem weiteren Tag Pause nach Los Angeles.