Düsseldorf Die Ruhe nach dem Pfingststurm Ela
90 Prozent des Stadtwaldes erneuert, die Kosten für alle Aufforstungsarbeiten wurden bislang durch Spenden getragen.
Düsseldorf. Am Morgen des 10. Juni 2014 erkannten viele Düsseldorfer ihre Stadt nicht wieder. 40 000 Bäume hatte das Sturmtief Ela in der Nacht umgerissen oder stark beschädigt. Bis 2019 sollen all diese Bäume ersetzt sein — die Stadt ist da zuversichtlich.
30 000 neue Bäume wurden vom Gartenamt bislang allein im Stadtwald gepflanzt. „Das sind aber kleinere Zöglinge, von denen auch nicht alle durchkommen werden“, vermutet Stadtsprecher Michael Buch. 90 Prozent des Stadtwaldes sind damit wieder hergestellt, an kleineren Flächen wird die Natur auch mal sich selbst überlassen.
Besonders das bürgerschaftliche Engagement lobt Buch sehr: Knapp 3,3 Millionen Euro sind bis zum vergangenen Mai durch Spenden zusammengekommen. „Daran sieht man auch, wie sehr die Verwüstung ihrer Stadt die Düsseldorfer getroffen haben muss“, so Michael Buch. Die Kosten für die komplette bisherige Aufforstung: Rund drei Millionen Euro. Die Spenden decken also noch die Kosten für die Stadt.
In der zweiten Aufforstungsphase, von November 2015 bis April dieses Jahres, sind im Stadtgebiet und verstärkt in den Parkanlagen 1107 junge Bäume gepflanzt worden.
Jung heißt in dem Fall etwa zwölf bis 15 Jahre alt und vier bis sechs Meter hoch. Sie werden zu Beginn ihres neuen Lebens im Düsseldorfer Stadtgebiet von so genannten Dreiböcken, drei Pfählen verbunden durch Stoff, gehalten. In den Parks wird jedoch nicht zwingend jeder Baum ersetzt werden, neue Parkpflegewerke denken die gartenbaulichen Konzepte neu und sollen etwaige frühere Fehlpflanzungen korrigieren.
„Besonders wichtig war es uns in dieser Pflanzsaison, die Spenderbäume zu setzen. Die Düsseldorfer haben so viel für das Projekt ‘Neue Bäume für Düsseldorf’ gespendet, da war es uns ein besonderes Anliegen, den Spendern auch jeweils ‘ihren’ Baum zu pflanzen“, erklärte Gründezernentin Helga Stulgies. Ein nächster Schwerpunkt wird der komplette Wiederaufbau des denkmalgeschützten Hofgartens in den nächsten Jahren sein. Das entsprechende Parkpflegewerk wird zum Herbst diesen Jahres erwartet. Die Straßenbäume sind bislang zur Hälfte ersetzt, von insgesamt 3224 gefallenen Bäumen an den Straßen sind bis heute 1435 neu gepflanzt worden. In der ersten Pflanzungsphase, von November 2014 bis April 2015, wurden besonders viele Straßenbäume gesetzt. Zur Zeit finden keine Aufforstungsarbeiten statt, die sind erst ab Herbst wieder effektiv.
Personelle Engpässe gab es beim Gartenamt trotz der enormen Verwüstungen durch den Pfingststurm nicht. Direkt nach Ela halfen Feuerwehr und Bundeswehr, einige Aufträge in der Wiederaufforstung werden auch an externe Firmen vergeben.