Gericht Ältester Einbrecher (71) bekommt eine allerletzte Chance

Bei seinem letzten Coup hatte sich der Mann beim Sprung vom Balkon schwer verletzt, er geht jetzt an Krücken.

Foto: Andreas Bischof

Düsseldorf. Alexander S. gehört noch zum alten Schlag. 1973 wurde er zum ersten Mal verurteilt, seitdem stand er immer wieder wegen Einbruchs vor Gericht. Mit seinem letzten Coup ging der 71-Jährige als Düsseldorfs ältester Einbrecher in die Annalen des Polizeipräsidiums ein.

Und körperliche Folgen hatte diese Tat auch: Bei dem Einbruch im Mai stürzte er vom Balkon und wurde schwer verletzt. Auf Krücken wurde der Rentner aus der U-Haft zur Verhandlung in den Gerichtssaal geführt.

Konkret sitzt Alexander S. seit dem 2. Mai wieder im Gefängnis. Zuvor hatte man den 71-Jährigen nachts an der Eitelstraße festgenommen: mit einem gebrochenen Fuß, einem Jochbeinbruch und einigen anderen schweren Verletzungen.

Angeblich sollte Alexander S. nur vor der Türe stehen, während ein Bekannter von ihm durch ein Erdgeschossfenster in die Wohnung eindrang. Der erbeutete Schmuck und Bargeld im Wert von 1600 Euro. Doch dann kamen überraschend die Wohnungsbesitzer nach Hause. „Da bin ich nach oben gelaufen. Auf den Balkon“, räumte der Rentner ein. Die anschließende Kletterpartie endete mit einem Absturz. Trotz der schweren Verletzungen wollte Alexander S. noch flüchten, kam aber nicht sehr weit.

„In meinem Alter sollte ich das nicht mehr machen“, sagte der Angeklagte. Doch seine Frau sei schwer an Krebs erkrankt und brauche eine Hormonbehandlung. Außerdem sei sein 18-jähriger Sohn mit der Pflege völlig überfordert. Darum habe er dringend Geld gebraucht.

Doch mit einer möglichen Bewährung wurde es eng, denn allein in Düsseldorf ist Alexander S. sechs Mal verurteilt worden. Auch in München, Passau, Hannover und Dortmund ist er aktiv gewesen. Der Richter drückte noch einmal, ein Auge zu: „Weil die Strafe auf dem Fuße folgte.“ Das Urteil: 18 Monate Haft auf Bewährung.