Düsseldorf Tourismus: Ab Freitag kommen die Araber
Belegung bis zu 90 Prozent: Hotels rechnen wieder mit vielen Gästen aus den Golfstaaten.
Düsseldorf. Wenn am Donnerstag der Fastenmonat Ramadan endet, beginnt für viele Muslime in den Golfstaaten die Reisezeit. Und das wird sich auch in Düsseldorf auswirken: Denn vor allem die Oberschicht dieser Länder hat die Stadt verstärkt als Urlaubsziel für sich entdeckt.
„Der Hauptreisemonat ist definitiv der August“, erklärt Roman von der Wiesche von der Düsseldorf Marketing und Tourismus GmbH (DMT). Dort nimmt man einen sprunghaften Anstieg der Besucherzahlen aus diesen Ländern erfreut zur Kenntnis: „Im August 2012 waren es noch 9600 Übernachtungen, im letzten Jahr 21 700.“
Im Besucherranking sind die arabischen Golfstaaten auf dem Weg in die Top-Fünf: Im vorigen Jahr wurden rund 80 000 Übernachtungen gezählt, das ist jetzt schon Platz sechs hinter Italien (105 000; siehe Info-Kasten). Freuen dürfte das vor allem die Wirtschaft: „Die Gäste sind zumeist sehr solvent und anspruchsvoll“, sagt von der Wiesche. Besonders die Vertreter des Luxussegments — von Mode und Schmuck über Hotels bis zu den Ärzten — profitieren von den gestiegenen Besucherzahlen.
Interessant ist Düsseldorf für diese Zielgruppe aus mehreren Gründen, angefangen beim großen Shopping-Angebot im Luxussegment. Doch auch die hohe Dichte an Luxushotels rund um die Kö zieht Wohlhabende aus den Golfstaaten an. Beim Interconti richtet man sich zwischen Ende Juli und Anfang September auf 85 bis 90 Prozent arabische Klientel ein.
Auch beim Breidenbacher Hof ist man für den Ansturm gerüstet. „Bei uns werden unter anderem Gebetsteppiche zur Verfügung gestellt und Halal-Essen angeboten“, sagt Cyrus Heydarian, Leiter des Hotels. Für ihn ist auch das medizinische Angebot ausschlaggebend für die steigenden Zahlen: „Es gibt hier sehr profilierte Fachärzte, die weltweit einen hervorragenden Ruf genießen.“
Nach seinen Angaben bleiben die Gäste aus den Golfstaaten bis zu 60 Tage in Düsseldorf. Das liegt an einem weiteren Vorteil des Standorts: Durch die gute Erreichbarkeit des Flughafens nutzen manche Düsseldorf als Ausgangspunkt, um nach ganz Europa zu reisen. „Auch der neue A 380 auf der Strecke Düsseldorf — Dubai trägt sicher zur Beliebtheit bei.“
Im Vergleich zu München (über 500 000 Übernachtungen pro Jahr) ist jedoch noch viel Potenzial vorhanden, das die DMT gerne ausreizen möchte — etwa mit einer eigenen arabischsprachigen Broschüre und zahlreichen Auftritten bei Messen.